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Kanadas indigene Kultur entdecken

Kanada ist ein Land der Einwanderer. Die 38 Millionen Einwohner setzen sich aus den verschiedensten Kulturen zusammen. Für Touristen besonders interessant sind die Kulturen der indigenen Völker.

Kanada ist ein beliebtes Ziel für Reisen. Allein 2019 haben fast eine halbe Million Menschen aus Deutschland das Land auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans besucht. Neben der spektakulären Natur Kanadas sorgen ein lebendiger Mix unterschiedlichster Kulturen und eine interessante Geschichte für viel Abwechslung bei einer individuellen Rundreise auf eigene Faust. Wie geschaffen für neugierige Entdecker, Naturliebhaber und Abenteurer. Geprägt wird Kanadas Kultur hauptsächlich von den europäischen Traditionen und Kulturen der einzelnen Nationen – allen voran Großbritannien und Frankreich. Einen besonderen Stellenwert haben allerdings die Kulturen von Kanadas Ureinwohnern.

Eine wechselhafte Geschichte

Die ersten Bewohner Kanadas stammen aus Sibirien und erreichten den Kontinent über die Beringstraße. Wann genau das geschah, ist wissenschaftlich noch umstritten. Fest steht jedoch, dass diese Wanderung bereits vor mindestens 12.000 Jahren stattgefunden haben muss. Sie waren dort sesshaft, noch lange bevor die ersten Europäer das Land entdeckten. Bei den Ureinwohnern Kanadas handelt es sich dabei nicht um ein einziges Volk. Vielmehr sind es viele unterschiedliche indigene Völker, welche unter dem Namen „First Nations“ zusammengefasst werden. Von ihnen gibt es in Kanada aktuell etwas mehr als 600 Stämme. Sie machen heute zwischen 4 und 5 Prozent der Bevölkerung aus. Dazu kommen die Inuit und die Métis, die mit diesem Namen nicht erfasst werden. Letztere sind Nachkommen der ersten europäischen Pelzhändler und Frauen von indigener Abstammung.

Als die ersten Europäer auf dem Kontinent eintrafen, wüteten eingeschleppte Krankheiten unter den Stämmen, an denen viele Angehörige der indigenen Stämme starben. Zeitgleich wurden sie von den Neuankömmlingen unbarmherzig bekämpft. Ab 1830 begann die kanadische Regierung mit der Umsiedlung der „First Nations“ in Reservate. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde versucht, die Indianer in Internaten zwangsweise einzugliedern. Viele haben heutzutage mit Alkohol- und Drogensucht zu kämpfen.

Kultur in urbanen Regionen

Auch wenn die Geschichte der Ureinwohner Kanadas viele dunkle Zeiten erlebt hat, ist ihr kultureller Reichtum erhalten geblieben. Dieser lässt sich über das ganze Land verteilt bestaunen – auch in den Großstädten. Wer die Kultur der indigenen Völker kennenlernen möchte, ist damit nicht gezwungen, sich von den touristischen Städten zu entfernen. 5 sehenswerte Metropolen Kanadas haben dieses Erlebnis ebenfalls zu bieten. Hier können Sie sich bei Stadtbesichtigungen die Städte aus der Sicht der indigenen Guides zeigen lassen, Sehenswürdigkeiten besichtigen und den Abend in einem von vielen indigenen Restaurants ausklingen lassen. Der direkte Kontakt zu den Stammesmitgliedern sorgt für eine äußerst authentische Erfahrung.

Eine der beliebtesten Attraktionen für Touristen in Vancouver ist zum Beispiel der Stanley Park mit seinen Totempfählen. Manche dieser Pfähle sind bereits weit über 100 Jahre alt und spielen eine wichtige Rolle in der indigenen Kultur. Diese kunstvoll geschnitzten und farbenfroh bemalten Baumstämme haben in den Stämmen soziale und politische Funktionen. Im kanadischen Geschichtsmuseum von Ottawa können Sie dagegen in einem Workshop – geleitet von Angehörigen der First Nations – das Spielen von traditionellen Trommeln sowie Hornrasseln und traditionelle Tänze erlernen.

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