Karin Slaughter: Die letzte Witwe
Im neuesten Thriller der international renommierten Autorin findet sich Serienheldin Sara Linton in den Fängen einer neofaschistischen Terrorgruppe wieder.
Seit fast 20 Jahren sind die Thriller der amerikanischen Autorin Karin Slaughter international erfolgreich und finden sich regelmäßig ganz oben auf den Bestsellerlisten. Kein Wunder, weiß Slaughter doch wie kaum eine andere, wie fesselndes Erzählen funktioniert. Mit ihrem neuen Roman „Die letzte Witwe“ setzt sie nun ihre Reihe um die Rechtsmedizinerin Sara Linton und ihren Freund, den CBI-Agenten Will Trenton, fort.
Gemeinsam sind die beiden auf dem Weg zu der nahe gelegenen Emory-Universität, als sie in eine Falle geraten und Linton in ein geheimes Camp in den Appalachen verschleppt wird. Schnell wird klar, dass eine neofaschistische Gruppe hinter dem Anschlag und der Entführung steckt. Offenbar planen die Extremisten einen biologischen Anschlag, bei dem sie mit dem qualvollen Tod vieler Menschen eine perfide „Botschaft“ an die Nation senden wollen. In Gefangenschaft versucht Linton hinter die Funktion des verborgenen Camps zu kommen, in dem auch Kinder gefangen sind. Ein myteriöses Gewächshaus und der Hinweis einer todkranken Mitgefangenen führen Linton schließlich auf eine Spur. Es gelingt ihr, verschlüsselte Hinweise auf ihren Verbleib an Will zu senden, der sich für eine riskante Undercovermission entscheidet …
Der raffiniert gebaute Thriller ist in der unmittelbaren Gegenwart verortet, thematisiert Gewalt gegen Frauen, Kindesmisshandlungen und spitzt gekonnt realistische Bedrohungsszenarien zu, die durch Nationalismus und Terror allgegenwärtig sind. Wer Slaughter kennt, weiß, dass sie ihre Figuren nicht schont. So ist es wenig überraschend, dass Serienheldin Sara Linton auch in „Die letzte Witwe“ einer Achterbahnfahrt der Gefühle und des Horros ausgesetzt ist. Neben der Entführung muss sie sich auch der Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit und der ihres Partners stellen.
Und natürlich lässt Slaughter erneut genug Fragen offen, um ihre Leser schon gebannt auf den nächsten Thriller warten zu lassen.