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Karl Wolfgang Flender: Greenwash Inc.

PR- und Werbeleute sind doch allesamt und ausnahmslos seelenlose Kreaturen aus dem letzten, nein, allerletzten Höllenschlund. Der Bielefelder Nachwuchsautor Karl Wolfgang Flender setzt jetzt noch mal einen oben drauf – oder würde das zumindest gerne. Die Zielscheibe in seinem Debütroman „Greenwash, Inc.“: Thomas Hessel, ein junger, aufstrebender PR-Fuzzi und zeitgleich der repräsentative Unsympath vor dem Herrn. Der gewissenlose Kapitalist hilft umweltverschmutzenden Firmen dabei, ihr Image aufzupolieren, um kritischen Verbrauchern das Grüne vom Himmel zu versprechen. Und darin ist er gut, verdammt gut sogar. Hessel manipuliert und inszeniert als wäre die Welt seine Schaubühne. Das Gute an Flenders Debüt: „Greenwash, Inc.“ ist ein öffentlicher Tritt in die Magengrube aller Greenwasher. Das Schlechte: Das Buch bringt leider kaum Überraschungen. Hessel ist und bleibt ein profilloser Stereotyp, genau so wie man ihn eben erwartet. Nichtsdestotrotz ist das Fass, welches Flender aufmacht ein immens wichtiges. Eines, das er dringend in einem weiteren Buch mit deutlich mehr Tiefgang behandeln sollte.

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