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Karwendel: Musik für den Moment

Auf seiner ersten EP setzt sich der Hamburger Singer/Songwriter mit den großen existentiellen Fragen auseinander, indem er sie den Banalitäten des Alltags gegenüberstellt.

Im Norden der Republik kann der Winter schon mal etwas rauer ausfallen: Kaum Schnee, kaum Sonne, dafür viel Regen, viel Wind und vor allem viel Grau. Dass die Debüt-EP des in Hamburg lebenden Singer/Songwriters Sebastian Król alias Karwendel „Für den Moment“ heißt, scheint dabei nur bedingt Zufall zu sein. Denn auch wenn sich Karwendel thematisch nicht an der Jahreszeit abarbeitet, passt seine Musik eben genau in diesen Moment. Auf den fünf Songs der EP sucht Karwendel nach der Bedeutung im Grau, den kleinen Musterunterbrechungen und feinen Farbverläufen – und findet dort einiges.

Gleich der erste Song, „Einzige Welt“ spielt mit dem Verhältnis von vermeintlich Gewohntem und den großen existenziellen Fragen. Der erste Schluck Kaffee am Morgen fällt mit einem Gedanken an die eigene Sterblichkeit zusammen: Das Kleine und das Große können so nah beieinander liegen.

Auf „Ständig neu verliebt“ erzählt Karwendel davon, wie aus einem intensiv erlebten Moment mit der Zeit eine Erinnerung wird, sich die Gefühle und Gedanken nach und nach verschieben und auch das Erlebte damit seine Form zu verändern scheint.

Der Song „Niemals nur Du selbst“, der heute auch als Single mit einem Video erscheint, hingegen setzt sich damit auseinander, wie das eigene Handeln mit der erlebten Vergangenheit und dem Umfeld zusammenhängt, in dem man sich bewegt.

Die Stücke, mit denen Karwendel seine Geschichten erzählt, sind ruhig arrangiert, aber dennoch detailreich. Zur Gitarre und dem Gesang des Singer/Songwriters gesellen sich neben Schlagzeug und Bass auch eine Violine und der warme Klang einer Klarinette. Die Songs der EP entstanden im Stuttgarter Studio der Band BRTHR, deren Bassist Max Braun und Schlagzeuger Johann Polzer ebenfalls auf den fünf Songs zu hören sind.

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