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Katinka Buddenkotte: Fortpflanzung nach Tagesform

Kaum ist man als Paar über Dreißig, kommt sie zackbumm an, die Frage nach dem Nachwuchs, ob von Familie und Freunden oder von innen heraus. Viele beantworten die Fragerei ganz spontan aus dem Bauch heraus: Ja sicher! Oder? Auch Maike und ihr Freund Hummel sind sich total einig: Ein Kind soll her. Doch als die Sache mit dem Sperma und der Eizelle auch nach einigen Monaten noch nicht zum Erfolg geführt hat, fangen die beiden an zu grübeln. Nicht nur darüber, warum es nicht klappt, sondern auch darüber, ob es wirklich das ist, was sie wollen, als Paar und als Individuen. Eine Sinnsuche beginnt, die für alle Beteiligten mit unklaren Antworten endet, denn wie so oft im Leben gibt es auch in Fortpflanzungsdingen sehr viel mehr Möglichkeiten als nur Schwarz oder Weiß. Nach Katinka Buddenkottes Romandebüt „Betreutes Trinken“ folgt nun laut Waschzettel der Roman über die „Generation Unentschlossen“. Ob es diese Generation nun geben mag ist diskutabel. Doch wo die Autorin in ihrem Erstling über eine Kneipe und ihre kauzigen Stammgäste noch durch wunderbare Schnoddrigkeit und angenehme Überdrehtheit auffiel, wirkt „Fortpflanzung nach Tagesform“ bemüht flapsig, die Ich-Erzählerin steht ein paarmal zu oft kurz vor dem Nervenzusammenbruch, und auch der Handlungsstrang ist gegen Ende deutlich zerfasert. Potenzial: nicht ausgeschöpft.

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