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Keine halben Sachen

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Upcycling – Because there is no Planet B

2009 platzte Javier Goyeneche der sprichwörtliche Kragen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der junge Unternehmer aus Madrid schon 14 Jahre Erfahrung in der Modebranche hinter sich, sein Taschen- und Accessoirelabel Fun & Basics kam auf 70 eigene Läden weltweit. Doch den ganzen Müll, den das hervorrief, fand Goyeneche nach der Geburt seines Sohnes nicht mehr tragbar – er gründete kurzerhand das grüne Label Ecoalf. Inzwischen glänzen Goyeneches Augen wieder, wenn er Müllberge vor sich hat, denn er sieht darin Material für neue Kleidung. Ausgemusterte Fischer­netze werden zu Funktionsjacken, PET-Flaschen zu Rucksäcken, Altreifen mutieren zu Badelatschen. Aber auch Kaffeesatz sowie Woll- und Baumwollreste werden verarbeitet. „Because there is no Planet B“ lautet der Slogan von Ecoalf.

Ähnlich kompromisslos ist Goyeneches Vorgehensweise, wenn es an den Recycling- und Design­prozess geht. Seine Produkte sollen keine halbherzigen Sachen sein, sie müssen mindestens genauso gut und genauso hübsch sein wie reguläre Ware. Dass dieses Konzept aufgeht, beweisen Kooperationen, die Ecoalf mit Style-Instanzen wie Louis Vuitton, Marc Jacobs oder Apple hatte. In den 15 Jahren seit der Gründung ist Ecoalf zu einer weltweiten Marke geworden – eine Position, die Javier Goyeneche nun für seinen nächsten Coup nutzen will: Unter dem Namen „Upcycling the Oceans“ soll irgendwann weltweit der Plastikbeifang auf Fischerbooten recycelt und in neue Kleider umgewandelt werden. Den Anfang machen 165 Boote in der Levante. Die modische Weltherrschaft? Wäre dem findigen Unternehmer zu wünschen.
www.ecoalf.com

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