Kicker Dibs: Draußen regnet’s
„Draußen regnet’s“ ist ein Vorgeschmack auf das Debütalbum der Kicker Dibs, das 2021 erscheinen soll. Wir haben mit ihnen über das brandneue Musikvideo, den Lockdown und ihre Bandgeschichte gesprochen.
Es klingt viel zu schön, um wahr zu sein: Kicker Dibs sind drei Schulfreunde, die auch jetzt noch zusammen Musik machen. Lenny, Niki und Tingel hat es nach der Schulzeit in eine Band-WG in der Berliner Innenstadt verschlagen, wo die drei Freunde zwischen Nachtleben und Bandtätigkeit jede Menge Lebenserfahrung und Geschichten gesammelt haben, die sie nun in eingängigen Indierock verpacken. Und tatsächlich hört man ihren Songs – die einen idealen Soundtrack für die großen und kleinen Momente des Lebens liefern – diese Vita auch an: mal kraftvoll und hymnisch, mal melancholisch und nachdenklich, immer rastlos und neugierig, so wie die Jungs selbst!
Dabei zieht es Kicker Dibs mittlerweile auf die großen Band-Meilensteine zu: Nachdem die drei Freunde in der Vergangenheit bereits die EP „Sonnemondstern“ veröffentlicht haben, von dem ein Song in dem Film „Tigermilch“ gelandet ist – wir sagen’s ja: Soundtrack fürs Leben – steht nun endlich das Debütalbum in den Startlöchern. Das soll den Titel „Vagabund“ tragen, der perfekt zur Musik von Kicker Dibs passt. Vorab gab es daraus bereits den Song „Ohne dich“ zu hören, und jetzt gibt es auch den zweiten offiziellen Vorgeschmack, samt Musikvideo. Wir haben mit Kicker Dibs über ihren neuen Song, das Musikvideo, die Geschichte ihrer Band und ihrer Freundschaft gesprochen – und natürlich auch über den Lockdown. Schaut euch „Draußen regnet’s“ unten auf unserer Seite an.
Mit euren Songs erzählt ihr Geschichten, und „Draußen regnet’s“ macht das Gefühl der Langeweile, der Frustration und der Sehnsucht im Lockdown greifbar. Wie habt ihr den Lockdown erlebt, und wie haben diese Erfahrungen den Song geprägt?
Zur Zeit des ersten Lockdowns waren wir glücklicherweise gerade in unserem Studio. Wir haben zusammen mit unserem Produzenten an dem Album gearbeitet, als sich täglich die Schlagzeilen überhäuften. Es war ein Gefühl der Sprachlosigkeit und der Sehnsucht danach, gekniffen zu werden, dass es nur ein blöder Traum war. Diese fehlenden Worte finden sich in „Draußen Regnet’s“ wieder. Es sind nicht viele – aber diejenigen, auf die es ankommt: Ich wär’ lieber bei Dir.
Was macht ihr, um im Lockdown nicht durchzudrehen?
Auf jeden Fall genügend Spazieren gehen, viel Musik hören und gut kochen. Und wir haben herausgefunden, dass man super Trinkspiele über Zoom spielen kann! Wer Lust hat, kann sich gerne melden!
Ihr lebt zu dritt in einer WG in Berlin. Habt ihr das Video zu „Draußen regnet’s“ auch in eurer WG gedreht, und waren die Aufräum- bzw. Putzarbeiten nach dem Videodreh so mühsam, wie man meinen sollte?
In unserem Studio-Haus am Rande Berlins haben wir bis vor Kurzem in einer WG gewohnt und hatten noch nie einen Putzplan – hat immer super funktioniert für unsere Ansprüche! Leider waren aber ein paar Abdeckfolien beim Dreh undicht, was hässliche Wasserflecken hinterlassen hat. Doch so sauber wie nach dem Video war das Badezimmer noch nie – und um ein paar schöne Accessoires im Bad sind wir nun auch reicher.
Wenn ihr Songs wie „Draußen regnet’s“ schreibt, die von sehr emotionalen Situationen handeln – wie sehr denkt ihr eure Hörer*innen dabei mit? Wollt ihr etwas vermitteln und trösten, oder euch selbst etwas vom Herzen singen? Anders gefragt: Ist Musik für euch ein Kommunikations- oder ein Heilmittel?
Das Lustige an sehr persönlichen und emotionalen Situationen, aus denen Songs entstehen, ist, dass du meistens nicht alleine damit bist. Wer kennt es nicht, allein zu sein, zu vermissen oder halt auch Lust zu haben, endlich mal wieder Tanzen zu gehen? Wenn uns ein neues Lied erwischt und nicht mehr loslässt, ist es meistens erst dann fertig, wenn wir es genauso fühlen und meinen. Natürlich denken wir auch darüber nach, wie es nach außen hin wirkt, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass zu viele Gedanken daran das Lied kaputt machen.
Eure erste EP ist 2016 erschienen, doch ihr spielt schon viel länger zusammen Musik. Wie seht ihr eure Entwicklung, was habt ihr seither gelernt, und was können wir von eurem Debütalbum „Vagabund“ erwarten?
An Nikis 13. Geburtstag haben wir zum ersten Mal zusammen Musik gemacht. Seitdem gab es peinliche Schulbandkonzerte, wilde Straßenmusiktouren und große Erfolge, die man sich in der 7. Klasse im Proberaum immer nur erträumt hat. Was uns am meisten geprägt und vorangebracht hat, ist unsere Freundschaft. Wir haben schon immer lieber zu viel als zu wenig miteinander geredet und sind eine sehr demokratische Band – vor allem aber haben wir nie den Spaß am Musikmachen und Zusammensein verloren. Das Album „Vagabund“ wird ein musikalischer Abriss der vergangenen Jahre. Aufgenommen wurde es hauptsächlich in unserem Haus und teilweise auch in Spanien. Es ist zum Tanzen im Club, zum Cornern, aber auch für die einsame Heimfahrt mit der letzten S-Bahn. Wir haben viel Liebe, Arbeit und Zeit da reingesteckt, und es macht uns jetzt schon mega hibbelig, dass es bald das Licht der Welt erblicken soll!