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Überraschungsparty

King Gizzard & The Lizard Wizard
(Foto: Jamie Wdziekonski)

Niemand sprengt Erwartungen mit so schöner Regelmäßigkeit wie die hyperproduktiven Australier von King Gizzard & The Lizard Wizard.

Joey, mit „K.G.“ und dem Opener „K.G.L.W.“ seid ihr zum ersten Mal gefährlich nah an einem selbstbetitelten Album. Warum gerade jetzt?

Joey Walker: Oh, ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht.

Hat es sich einfach richtig angefühlt?

Walker: Ja, das kann man so sagen. Ich weiß aber schon, warum es dir auffällt. Die meisten unserer Alben haben einen thematischeren Titel. Vielleicht spielt „K.G.“ auf etwas an, das sich für uns noch nicht völlig materialisiert hat – oder wir wollten es diesmal einfach nicht übertreiben.

Es hat also nichts mit dem Abschied eures zweiten Schlagzeugers Eric Moore zu tun?

Walker: Nein, obwohl das für uns alle natürlich traurig gewesen ist. Wir haben diese Entscheidung zusammen und einvernehmlich getroffen: Eric hatte genug mit unserem Label Flightless Records zu tun, daher ist er schon lange nicht mehr so involviert gewesen, wenns darum geht, Drum-Parts zu überlegen und dabei zu sein, wenn wir einen Song schreiben. Wobei wir dieses Jahr natürlich alle noch nicht im selben Raum gewesen sind, um Musik zu machen.

Warte, ist „K.G.“ von vorne bis hinten im Lockdown entstanden?

Walker: Genau, und es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir einen Prozess für uns raushatten. Anfang des Jahres haben wir nur gewusst, dass wir noch ein Album mit mikrotonaler Musik machen wollen. Jeder von uns hatte Ideen in diese Richtung. Wir mussten unsere Parts dann nur noch einzeln einspielen oder uns sie uns gegenseitig zukommen lassen, wenn wir welche für den jeweils anderen geschrieben hatten.

Dabei ist das Album so groovy, alles ist so fest verzahnt – als ob ihr trotzdem im selben Raum gewesen wärt.

Walker: Das überrascht mich auch am meisten. Es gibt Momente auf „K.G.“, die tanzbarer und poppiger sind, als alles, was wir je gemacht haben. Vielleicht ist es unsere Antwort auf die Isolation, aber wir haben es nicht so geplant. Alles hat sich sehr natürlich angefühlt – und wir freuen uns so sehr darauf, diese Songs live zu spielen!

Dann möchte ich um eine Live-Version von „Intrasport“ bitten. Das ist das erste Mal, dass ihr mit Elektronik gearbeitet habt, oder?

Walker: Ich glaube, meine Idee bei „Intrasport“ war eine türkische Version eines 90er-Jahre House-Songs – und so einen Vibe hatten wir uns zuvor definitiv noch nicht vorgeknöpft.

Und das alles mit mikrotonalen Intervallen. „K.G.“ ist eure zweite mikrotonale Platte, hattet ihr Angst, euch zu wiederholen?

Walker: Überhaupt nicht. Mikrotonale Musik macht uns allen riesigen Spaß, und die Möglichkeiten sind endlos! Es würde ja auch niemand sagen: Ich habe Halbtöne so richtig satt.

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