Juliet, naked
In „Juliet, naked“ nach dem Roman von Nick Hornby stellt sich Ethan Hawke als alternder Rockstar der Kritik an seiner Musik – und den Fehlern in seinem Leben.
Hier spricht Ethan Hawke über die Nick-Hornby-Verfilmung, über Nick Hornby und über seine Lieblingsrollen.
Über Nick Hornby
Ich bin ein großer Nick Hornby-Fan und wollte damals unbedingt in About a Boy mitspielen. Hornby versteht es meisterhaft, anspruchsvolle Literatur zu schreiben, die aber nicht zu abgehoben ist. Jeder kann seine Romane lesen und eine bestimmte Wahrheit in ihnen finden, denn es handelt sich um hochkomplexe Literatur auf der emotionalen Ebene. Und dann gibt es diesen Rock’n’Roll-Spirit, der in all seinen Büchern zu spüren ist. Es gibt nicht viele Leute im Literaturbetrieb, denen es gelungen ist, ihr eigenes Genre zu etablieren. Nick Hornby ist definitiv einer von ihnen!
Über die Qualität des Buches
Das erfrischende an „Juliet, naked“ ist Nick Hornbys Fähigkeit, ganz spezielle Figuren für seine Geschichten zu entwickeln. Es hat etwas Archetypisches, diese Komödie über zwei Menschen, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben angekommen sind. Plötzlich bricht das Chaos aus, das ihnen letztendlich zu mehr innerer Ruhe und innerem Frieden verhelfen wird.
Über Regisseur Jesse Peretz
Jesse war der absolut richtige Mann, um „Juliet, naked“ zu verfilmen. Schließlich gibt es kaum einen Regisseur, der von sich behaupten kann, einmal Teil einer berühmten Rock-Band wie den Lemonheads gewesen zu sein! Ich hatte übrigen großen Spaß dabei, mir den Sound von Tucker Crowe vorzustellen und ihn zu entwickeln. Zunächst dachte ich, dass Tucker klingen müsste wie der J.D. Salinger des Indierock.
Über die Rolle des Altrockers Tucker Crowe
Ich wollte nicht zu viel über die literarische Vorlage nachdenken, sondern lieber mein eigenes Ding machen. Dann aber bin ich irgendwann zurückgekehrt zum Roman, weil viele Charakterzüge meiner Figur im Licht von Nick Hornbys Vorlage plötzlich viel mehr Sinn machten.
Über Tuckers Probleme
Tucker Crowes große Herausforderung in „Juliet, naked“ ist es, endlich zu seiner Verantwortung als Vater zu stehen. Erst dann kann er eine neue Beziehung eingehen. Vater zu sein ist auch ein großer Teil meines eigenen Lebens – daher liebe ich es, auf der Leinwand Väter zu spielen.
Der Film
Annie (Rose Byrne) begeht die Ursünde: Sie hört als Erste in die Akustikdemos des neuen Albums des US-Altrockers Tucker Crowe rein, dem großen, nein: überlebensgroßen Idol ihres Freundes Duncan (Chris O’Dowd). Und: Sie findet die Musik auch noch öde! Duncan ist empört, über beides, und schreibt auf seiner Tucker-Crowe-Fansite eine hymnische Besprechung der ersten CD, die sein Held Crowe seit über 20 Jahren rausgebracht hat. Annie reagiert anonym mit einem bösen Verriss – und erhält Antwort von Crowe selber, der ihr vollkommen zustimmt: alles Müll! Zwischen den beiden entwickelt sich eine intensive Mailkommunikation, die schließlich in einen Besuch von Crowe im englischen Seebad bei Annie mündet.
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