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Klazz Brothers & Cuba Percussion

Zigarillos rauchen und Samba tanzen

Auf „Jazz Meets Cuba“ mischen die Klazz Brothers Jazz-Standards auf

Kuba ist längst auch in Sachsen angekommen. Ihre Leidenschaft für Latino-Rhythmen und Jazz brachte Kilian Forster (Solobassist der Dresdner Philharmonie), seinen Bruder Tobias, klassischer und Jazz-Pianist, und den Schlagzeuger Tim Hahn dazu, die Klazz Brothers zu gründen. 1999 lernten sie bei einem Kuba-Gastspiel der Dresdner Philharmoniker die Perkussions-Asse Alexis Herrera Estevez und Elio Rodriguez Luis kennen. 2002 erschien die CD „Classic Meets Cuba“, nun folgt „Jazz Meets Cuba“

Wenn klassische Musiker swingen wollen, geht das meist schief. Wie haben Sie gelernt zu swingen?

Kilian: Wir haben schon als Teenies neben klassischer Musik auch Jazz gemacht. Tobias ist ausgebildeter Jazzpianist und spielte mit vielen internationalen Stars.

Auf Ihrer ersten CD haben sie u.a. Beethoven und Mozart sambafiziert. Haben Sie keinen Respekt vor den Originalen?

Tobias: Das mag vielleicht etwas respektlos sein, aber wir glauben, dass wir die Substanz der Stücke erhalten haben. Außerdem ist immer eine Portion Humor dabei.

Kilian: Manche Leute haben bei Stücken wie „Mambozart“ zwar die Nase gerümpft, aber das Publikum war und ist begeistert und die CD hat sich auch gut verkauft.

Für die neue CD wählten Sie einige Jazzstandards aus. Sind die nicht längst totgespielt?

Kilian: Was heißt totgespielt? Gute Stücke sind und bleiben gut. Man muss sie nur gut spielen.

Tim: Es kommt darauf an, dass man einen eigenen Ansatz findet und ich glaube, das ist uns gelungen.

Welche Probleme gab und gibt es, wenn Sie mit ihren kubanischen Kollegen die Stücke erarbeiten?

Tobias: Das größte Problem ist immer noch das Sprachproblem.

Tim: Bei der ersten CD war’s im Prinzip wie im Blindflug. Da ging’s nur mit Händen und Füßen.

Tobias: Aber jetzt können Alexis und Elio ein bisschen Englisch und ich ein bisschen Spanisch.

Was haben Sie vor allem von Ihren kubanischen Kollegen gelernt?

Tim: Zigarillos rauchen und Samba tanzen. (alle lachen)

Tobias: Vor allem haben wir extrem viel über die rhythmische Vielfalt der kubanischen Musik gelernt.

Interview: Holger Erdmann

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