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„Kneecap“ – Im gälischen Ghetto

Der Film „Kneecap“ kommt jetzt in die Kinos.
Der Film „Kneecap“ kommt jetzt in die Kinos. (Foto: © Atlas Film)

Nicht irgendein Rap – nordirischer Rap kommt jetzt in die Kinos, wenn der Film „Kneecap“ das gleichnamige mehr als wilde Trio präsentiert.

Ein Film, der so wild ist, wie seine Macher: Das nordirische Rap-Trio Kneecap erzählt in einem selbst geschriebenen Biopic seine Geschichte, die jetzt in die Kinos kommt.

„Filme über Belfast fangen eigentlich immer so an“, sagt Rapper Mo Chara aus dem Off. Es folgen grobkörnige Nachrichtenmitschnitte von explodierenden Autos, schnell aneinandergereiht. „Dieser hier allerdings nicht“. Wir wechseln abrupt zu einer geheimen katholischen Messe, die von der Polizei gesprengt wird, weil sie diese für ein Trainingslager der IRA halten. Arlo Ó Caireallain (Michael Fassbender), Vater des Rappers Móglaí Bap (Naoise Ó Caireallain), der tatsächlich bei der IRA ist, zeigt dem über der Versammlung schwebenden Hubschrauber den Mittelfinger. Es ist die Taufe seines Sohnes. Was folgt, ist eine atemlose Mischung aus Drama und Comedy, die näher an einem Guy-Ritchie-Film ist als an einem klassischen Biopic. Die Entstehungsgeschichte der Band Kneecap fühlt sich zu wild an, um wahr zu sein. Und doch gelingt es dem Trio, das sich nicht nur selbst spielt, sondern auch das Drehbuch gemeinsam mit Regisseur Rich Peppiatt geschrieben hat, mehr aus seiner Geschichte zu machen als Unterhaltung. „Kneecap“ schafft es auch mühelos, noch so wichtige Themen wie den britischen Kolonialismus und die soziale Realität von West-Belfast zu verhandeln, ohne dabei in Schieflage zu geraten.

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