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König Lear: Schauspielhaus, Hamburg

Schauspielhaus Hamburg
(Foto: Katrin Trautner)

Frisch renoviert meldet sich das Schauspielhaus aus der Spielzeitpause zurück – mit einer Premiere, die wegen ihrer Besetzung aufhorchen lässt.

Frisch renoviert meldet sich das Schauspielhaus aus der Spielzeitpause zurück – und zwar mit einer Premiere, die weniger wegen ihrer Stoffwahl als wegen ihrer Besetzung aufhorchen lässt. Immerhin ist es gerade mal sieben Jahre her, dass es an der Kirchenallee schon einmal einen „Lear“ gab, inszeniert von Georg Schmiedleitner an einem Haus, das zu diesem Zeitpunkt führungslos vor sich hintrudelte und durch die altbackene Regie des Linzer Shakespeare-Spezialisten noch weiter in Richtung Irrelevanz getrieben wurde, mit Markus John allerdings einen beeindruckenden Darsteller für die Titelrolle mitbrachte. Die neue Inszenierung verantwortet Hausherrin Karin Beier selbst, und die ist zweifellos als Regisseurin ein anderes Kaliber als Schmiedleitner, entsprechend darf man von dieser Inszenierung durchaus einen neuen Zugriff auf ein bis heute aktuelles Stück erwarten, vor allem, weil Beier es im Frühjahr schaffte, Shakespeares ebenfalls schon ziemlich tief durchleuchteten „Kaufmann von Venedig“ ein paar unerwartete Aspekte abzuringen. In ihrem „Lear“ wird die Titelrolle übrigens von Edgar Selge gespielt, der ein ganz anderer Schauspielertypus ist als John und am Schauspielhaus zuletzt vor allem mit einer so kräftezehrenden wie auf Nummer sicher setzenden Soloperformance in Beiers Houellebecq-Inszenierung „Unterwerfung“ brillierte.

HAMBURG, SCHAUSPIELHAUS

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