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Kultur, Corona und Hygiene – Vorschriften in der Unterhaltungsbranche

Leeres Theater
Bald könnten Theaterbesuche wieder möglich sein – wenn die Inzidenz niedrig genug ist. (Foto von Donald Tong von Pexels)

Langsam kehrt das kulturelle Leben zurück. Welche Auflagen gibt es bei der Wiederaufnahme des Betriebs in der Kulturbranche?

Der Virus, der die Welt in Atem hält, macht auch vor Kultur nicht Halt. Für viele kreative Berufe, Schauspieler, Musiker, Kabarett-Künstler und Artisten bedeutete der Lockdown fast ein Berufsverbot. Doch nun kehrt das kulturelle Leben zurück – mit Maske natürlich, aber die gab es im Theater prinzipiell schon immer!

Kino, Konzerte, Theater – mit Mundschutz und Abstand?

Aktuell ist das Tragen von Mund-Nasen-Schutz beim Einkaufen Pflicht, in der Gastronomie und im öffentlichen Nahverkehr ebenfalls. Wenn jetzt Kinos wieder öffnen und Orchester wieder vor Publikum spielen – wie können die Hygienevorschriften umgesetzt werden, ohne den Kunstgenuss zu schmälern? Kaum ein Gast hat Freude daran, 2-3 Stunden mit einem Atemschutz ein Musical zu verfolgen. Werden Abstände von 1,5 Metern eingehalten, müssen die Künstler vor halbleeren Sälen auftreten. Neben den offiziellen Anweisungen versucht jedes Kulturhaus zusätzlich, kreative und dem Kunstgenuss förderliche Hygiene-Konzepte umzusetzen.

Corona-Vorstellung im Stadttheater einer Kleinstadt

  • Kartenvorverkauf: Die Sitzplätze im Theater werden nur vorab online oder telefonisch reserviert. Für den Mindestabstand bleibt etwa jeder zweite Platz frei.
  • Auf eine Garderobe oder Kartenabreißer wird verzichtet – Online-Tickets werden gescannt oder an der Kasse abgeholt.
  • Ein Hygiene-Hinweisschild weist auf Desinfektionsmittel hin, die vor den Eingängen zum Festsaal stehen. Beim Eintreten und Verlassen sollten die Hände desinfiziert werden.
  • Am reservierten Platz angekommen, darf der Besucher die Maske abnehmen. In den Pausen einer Vorstellung darf der Saal nur mit Maske verlassen werden.
  • Um die Anzahl der Plätze trotz Mindestabstand zu erhöhen, werden Stehplätze geschaffen.
  • Die Besucher verlassen das Theater und werden durch die Beschilderung darauf hingewiesen, dass vor dem Theater bitte keine Menschenmengen entstehen sollen. Im Zweifel kann sowohl Ein- als auch Ausgang des Theaters mit Time Slots kontrolliert werden.

Die Elbphilharmonie macht es vor!

Bereits beim Bau des Hamburger Wahrzeichens wurde dafür gesorgt, dass digitale Übertragungen der Konzerte nach außen möglich sind. Das zahlt sich jetzt aus! Wenn der Konzertsaal nur zur Hälfte belegt ist, können draußen noch mehr Menschen das Konzert genießen. Sofern das Wetter mitspielt – und unter Einhaltung des nötigen Mindestabstandes. Auch die Vergabe von Stehplätzen wurde beim Corona-Konzept in Erwägung gezogen – allerdings müssen auch die Rettungswege freigehalten werden. Die weiträumigen Möglichkeiten zur Umsetzung der Hygiene-Vorschriften hat ein kleines Stadttheater zwar nicht, aber mit übersichtlicher Beschilderung und dem guten Willen der Kulturgäste können die Maßnahmen umgesetzt werden.

Es wird noch dauern, bis der Kulturbetrieb frei von Einschränkungen den Spielplan wieder aufnehmen kann. Doch wer, wenn nicht die Künstler sollte in der Lage sein, kreative Maßnahmen zur Einhaltung von Hygiene-Vorschriften zu entwickeln?!

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