Öffnungskonzept für Kultur und Sport

Mehr als 40 Kulturinstitutionen und Sportverbände unterstützen die bundesweite Initiative. Das wissenschaftliche Basiskonzept ist branchenübergreifend.
Kultureinrichtungen und Sportverbände warten seit November vergangenen Jahres auf das Ende des Lockdowns und die Fortsetzung ihres Betriebs. Obwohl es nicht die kulturellen Einrichtungen sind, die zum erhöhten Infektionsrisiko beitragen, müssen diese mit dem kompletten Ausfall sämtlicher Veranstaltungen mit Publikum leben. Dabei gibt es Möglichkeiten, die eine Inbetriebnahme der Institution unter bestimmten Sicherheits- und Hygienemaßnahmen möglich machen. Nun haben 20 renommierte Expert*innen und Wissenschaftler*innen ein Konzept entwickelt, das genau dies ermöglichen soll: Die Schrittweise Rückkehr von Zuschauern und Gästen: Ein integrierter Ansatz für Kultur und Sport
Fachärztliche Hygienekonzepte und umfassende Teststrategien
Zur Ausarbeitung des Basiskonzepts haben sich Vertreter*innen aus den verschiedensten Bereichen zusammengetan. Diese umfassen die Hygiene- und Umweltmedizin, Mikrobiologie, Virologie, Infektologie, Crowdmanagement, Sport- und Kulturwissenschaft, Raumlufttechnik, Gesundheitsökonomie und Rechtswissenschaft. Der Leitfaden sieht zunächst eine Nutzung von 25 bis 40 Prozent der Gesamtkapazität an den Veranstaltungsorten vor. Mehr Zuschauer*innen und Gäste könnten durch weitere Maßnahmen wie fachärztliche Hygienekonzepte und umfassende Teststrategien zugelassen werden.
Die Initiative erfährt eine bundesweite Unterstützung von mehr als 40 Kulturinstitutionen und Sportverbänden, darunter auch der Deutsche Fußballbund und der Deutsche Volleyball-Verband. Der integrierte Ansatz für Kultur und Sport setzt sich aus verschiedenen Modellen für Indoor- und Outdoor-Veranstaltungen zusammen.
Kultur und Sport: Indoor- und Outdoor-Veranstaltungen
Indoor
Die Modelle für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen beinhalten Hygiene- und Infektionsschutzkonzepte, darunter eine Gesamtauslastung von maximal 25-30 Prozent zur Wahrung der Abstandsregeln. Zudem sieht das Kontaktmanagement die Nutzung personenbezogener Tickets vor. Eine Maskenpflicht bleibt durchgehend erhalten. Bei Veranstaltungen mit mehr als 1 000 Gästen besteht ein Ausschankverbot von alkoholischen Getränken. Zur An- und Abreise der Gäste besteht ein dezidiertes Konzept.
Outdoor
Die Gesamtauslastung für Freiluftveranstaltungen sieht eine Kapazität von 35 bis 40 Prozent vor. Eine Sonderregelung gibt es im Amateur- und Breitensport: Hier sehen die Autor*innen des Konzepts eine „Bagatelluntergrenze“ vor, die bei Veranstaltungen mit ausreichend Flächen besteht. Ähnlich wie bei den Modellen zu Indoor-Veranstaltungen, besteht auch im Outdoor-Bereich eine Maskenpflicht, der erweiterte Abstand sowie ein technisch gelöstes Kontaktmanagement, wie die Nutzung von Apps.
Für beide Szenarien – Indoor wie Outdoor – schlägt das Basiskonzept für die Einhaltung der Abstandsregeln bestimmte Sitzplatzschemata vor. Die Berücksichtigung des Ansatzes für die schrittweise Rückkehr von Zuschauern und Gästen würde vor allem kleineren Kultureinrichtungen den Fortbestand ermöglichen. Das erarbeitete Konzept ist nicht nur ausdifferenziert und datenbasiert, sondern auch branchenübergreifend. Damit will der Leitfaden einen wichtigen Beitrag zur Öffnungsdiskussion der Kultur- und Sportbereiche liefern.