kulturnews Frankfurt
Das Beste aus den nächsten zwei Wochen: Theater, Klassik, Konzerte und Entertainment.
Konzert
HGich.T
Drogen und HGich.T, das war bisher nicht getrennt voneinander zu denken. Das weiß jeder, der auch nur einen Blick auf das Hamburger Kollektiv geworfen hat. Härter als der Stoff knallen nur ihre Liveshows, die weit über Konzerte hinausgehen und auf mehrere Arten als bewusstseinserweiternd bekannt und gefürchtet sind. Umso größer jetzt der Schreck: HGich.T sind jetzt straight edge. Keine Drogen mehr für die durchgeknallten Spaßbarden, stattdessen steht die neue Platte „Jeder ist eine Schmetterlingin“ im Zeichen von Yoga und Meditation. Richtig gehört: Die Band war in Indien und tourt jetzt als mobiler Ashram, bei dem jeder zu seinem wahren Ich finden kann.
Das Bett 16. 11., 20 Uhr
Theater
Nach dem Olymp
Wir haben sie in den Medien gesehen: zusammengebrochene Leistungssportler. Wenn sich das ganze Leben um den körperlichen Ausnahmezustand dreht, bietet die Frage ein spannungsgeladenes Forschungsfeld: Gibt es ein Leben nach dem Sport? Mit ihrer Stückentwicklung bringt Regisseurin Jana Vetten die Antwort auf die Bühne.
Staatstheater Mainz Premiere 28. 11., 19.30 Uhr
Entertainment
Tahnee
Sie kommt eigentlich vom Ballett und vom Musical und macht jetzt Comedy. Zu diesem Wechsel sagt Tahnee selbst: „Ich habe es schon immer geliebt, auf der Bühne zu stehen. Man kann auch eine Hauptrolle anstreben im Musical oder im Schauspiel, aber was toll ist für mich in diesem Beruf – den ich auch als Berufung ansehe –, ist die Freiheit, auf der Bühne das sagen zu können, was ich möchte. In keinem anderen Beruf habe ich diese Freiheit, zwei Stunden eines Abends nach meinen Vorstellungen zu gestalten. Kein Redakteur, kein Autor redet mir da rein. Das ist einfach toll!“ „Vulvarine“ heißt das neue Soloprogramm, mit dem Tahnee auf Tour ist, im Titel abgeleitet vom Superhelden Wolverine. Der Grund dafür ist klar: die Verbindung des Superheldennamens mit dem Wort „Vulva“. Tahnee sieht an Stelle der Wolverine-Stärken die Stimmbänder als ihre Waffen. Sie unterhält und greift auch an, wo es nötig ist – mit ihren Worten.
Jahrhunderthalle 26. 11., 20 Uhr
Klassik
Mutare Ensemble
Mit den „zwei Wiener Schulen“ weist das Mutare Ensemble bereits auf den Bruch hin, der in der Geschichte der Klassik durch den Standpunkt Wien geht – um die Jahrhundertwende herum die Wiener Klassik, später die neue Wiener Schule um Arnold Schönberg. So radikal der Bruch mit der Dur-Moll-Tonalität auch wirken mag, ließ die zweite Wiener Schule andere Prinzipien der ersten nicht außer acht: Mit Wiederholung, Variation und Entwicklung wird weiterhin eine Struktur gewahrt, und der Bruch wirkt nicht wie eine Abkehr, sondern wie eine Überarbeitung.
Romanfabrik 22. 11., 20 Uhr
Tanz
Delattre Dance Company: Das Bildnis des Dorian Gray
Oscar Wildes Romanfigur Dorian Gray steht wie kaum ein anderer für Egomanie, Dekadenz und Jugendwahn. Wenn Choreograf Stéphan Delattre daraus ein modernes Ballett inszeniert, wird Wildes Sinnbild der Gesellschaft zeitlos. Um das selbstbezogene Lebensgefühl durch ein Ensemble zu verkörpern, ist herausfordernde Körperkunst gefragt.
Gallus Theater Premiere 22. 11., 20 Uhr