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kulturnews München

Die besten Events aus Theater, Tanz, Klassik, Konzerten und Entertainment – von uns für Euch zusammengestellt.

Das Beste aus den nächsten zwei Wochen: Theater, Klassik, Konzerte und Entertainment.

Konzert

Odeville

Es gehört viel Mut dazu, sich zum Pop zu bekennen. Bekanntermaßen wollte Kurt Cobain ja insgeheim viel melodiösere, nettere Lieder schreiben – doch Fans und Bandkollegen bestanden auf Grunge. Eine Band, die den Sprung geschafft hat, ist Odeville. Die klangen anfangs vielleicht sogar härter als Nirvana: Hammerharte Hardcorehymnen auf Englisch haben die fünf Hamburger Jungs gemacht. Doch dann kam der Switch zu deutschem Pop – und wie durch ein Wunder haben Odeville nicht alle ihre Fans verloren, sondern gewinnen stetig neue hinzu. Auf ihrem mittlerweile fünften Album „Rom“ frönen sie weiter dem Indierock, aber leisten sich schon den einen oder anderen harten Refrain. Kurt hätte es wahrscheinlich gefallen.

Zehner 24. 11., 20 Uhr

Klassik

Daniel Müller Schott, Dresdner Philharmonie

Als einer der weltweit meistgefragten Solisten ist der Cellist Daniel Müller Schott für seine Konzerte ständig unterwegs. In seiner Heimat München ist ihm nicht nur Stadt vertraut, auch das Programm spielt zu seinen Stärken: Brahms‘ dritte Symphonie und ein Konzert von Edward Elgar, das Schott bereits 2006 aufgenommen hat. Damit nicht zu viel Routine aufkommt, findet sich im Programm auch eine Neufassung dreier Stücke aus Antonín Dvořáks „Legenden“, die für Cello umgeschrieben wurden.

Gasteig 25. 11., 20 Uhr

Paris de Nuit, Spiegelzelt, Tollwood Winterfestival 2019
Foto: Attila Nagi

Entertainment

Paris de Nuit

In diesem Winter präsentiert Tollwood die erfolgreichste Produktion der ungarischen Compagnie Recirquel. Die Nouveau-Cirque-Compagnie entführt die Besucher ins Paris der 1930er-Jahre und bettet von Akrobatik über Tanz bis hin zu Musik alle Darbietungen in das dekadente Flair der damaligen Zeit. Inspiriert für dieses Programm wurde die Compagnie von den Fotografien des vielseitigen ungarischen Fotografen Brassai, dessen legendärer Bildband über Paris wie das Programm der Compagnie Recirquel „Paris de Nuit“ heißt. Sonntags und zwischen den Jahren kann ein Vier-Gänge-Menü in Bioqualität dazugebucht werden.

Tollwood-Spiegelzelt Theresienwiese 26. 11.–31. 12.

Regisseurin Leonie Böhm, Die Räuberinnen
Regisseurin Leonie Böhm Foto: © Blommers/Schumm

Theater

Die Räuberinnen

Der Titel macht es deutlich: Hier geht es um eine weibliche Gang. Während in der Schiller‘schen Vorlage „Die Räuber“ die Brüder Karl und Franz Moor um Freiheit und väterliche Anerkennung kämpfen, lässt Regisseurin Leonie Böhm ihr Stück ausschließlich von Frauen spielen. Nach ihrem letzten Saisonstück „Yung Faust“ interpretiert sie erneut einen Dramenklassiker. Mit der Freiheitssuche innerhalb gesellschaftlicher Zwänge und Regeln bleibt das zentrale Thema gleich. Böhm stellt diese Suche als einen ständig neu zu bewältigenden Prozess dar, für den es kein besseres Experimentierfeld als die Bühne gibt. So wird das Theater nicht nur zum Spiegel, in dem sich Gesellschaft reflektiert, sondern zum Ort, an dem Böhm das Publikum anregt, einen neuen gemeinschaftlichen Umgang zu denken – die Kernfrage des Stückes bringt sie auf den Punkt: „Können wir die Karls und Franze in uns befreien und ihnen Mut machen, etwas zu riskieren zugunsten einer sozialen Utopie?“

Münchner Kammerspiele Premiere 23. 11.

Kunst

Das Malerische

Da geht man zu einer Ausstellung, und irgendwann fragt bestimmt jemand pikiert: „Und das soll Kunst sein?“Aber was heißt das eigentlich? Ab wann ist ein Kunstwerk gut gelungen? Gute Frage! Denn man kommt nicht drumherum: Die Frage, was Kunst ist und was sie ausmacht, ist mindestens so alt wie die Kunst selbst. Was sich indes ändert, sind die Ansichten und Antworten auf die Kunstfrage. Lange Zeit wurde die Malerei dem Handwerk zugeordnet, nicht aber der Kunst. Gemalt wurde nach technischen Aspekten, nach formalen Konventionen, das musste erst einmal beherrscht werden, da hat der persönliche Ausdruck nichts zu suchen – Emotionen wie Melancholie schon gar nicht! Das änderte sich mit Beginn der Moderne. Ende des 19. Jahrhunderts begannen immer mehr Künstler*innen, nach dem Sinnlichen in der Kunst zu suchen: Da wollte sich etwas ausdrücken, etwas Innerliches. Das wurde nicht nur in der Wahl der Motive sichtbar (und spürbar), sondern vor allem in der Wahl der Farben, später auch durchaus in der Sprache der Formen, und die Malweise wurde so zum Mittel des emotionalen Ausdrucks. Auf welche Art Künstler*innen der Moderne das Malerische gesehen und umgesetzt haben, das kann man sich im Lenbachhaus ansehen. Hier steht die Frage, was „gut gemalt“ ist, im Mittelpunkt – ganz ohne Naserümpfen.

Lenbachhaus ab 19. 11.

 

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