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Willkommen im Klub

Kylie Minogue
(Foto: Denys Dionysios)

Ein Disco-Album in Pandemie-Zeiten? Für Kylie Minogue ist das kein Problem, denn die besten Partys feiert sie ganz woanders.

Kylie, dein neues Album heißt „Disco“. So richtig krachen lassen kann man es auf der Tanzfläche aber leider gerade nicht …

Kylie Minogue: Tja, so sieht es wohl aus. Bis auf Weiteres findet die Disko nur im Kopf statt. Oder in der Küche.

In der Küche?

Minogue: (lacht) Kennst du etwa nicht die gute alte Küchendisko? Der beste Dancefloor entsteht immer dann, wenn du vorher die Möbel wegschieben musst. Das sind diese Abende im kleinen Kreis, an denen du gar nicht geplant hattest zu tanzen. Und dann hörst du es auch schon quietschen, weil einer das Sofa wegschiebt.

Du bist Jahrgang 1968. Wie ist dein Verhältnis zur klassischen Disco-Musik der 70er?

Minogue: Meine Liebesgeschichte mit Disco hat früh begonnen. Ich muss so neun Jahre alt gewesen sein und hatte gerade gelernt, wie der Plattenspieler meiner Eltern funktioniert. Ich habe mir alles reingezogen, was ich bei ihnen gefunden habe: Abba, die Bee Gees, Donna Summer, Gloria Gaynor, Chic und wie sie alle heißen.

Wie sehr bezieht sich „Disco“ auf diesen Sound?

Minogue: Wir legen es locker aus. Nicht alles auf diesem Album erinnert an die 70er, es gibt auch Einflüsse aus den 80ern und Selbstzitate aus meinen frühen 2000ern, die sich an Songs wie „Can’t get you out of my Head“ orientieren. Ich werfe das alles fröhlich zusammen. Dieses Album beinhaltet das, was du hören würdest, wenn du in meiner Disco wärst.

Hast du viele verrückte Nächte in den Diskos dieser Welt erlebt?

Minogue: Als ich alt genug war, um ausgehen zu dürfen, nannte man die Diskos schon Klubs. (lacht) Bei uns in Melbourne durftest du ab 18 rein, was für mich echt schwierig gewesen ist.

Warum?

Minogue: Weil ich selbst mit 18 nicht wie 18 ausgesehen habe. Meine Freundin und ich lachen noch immer über diese eine Nacht, als wir einfach vor der Tür stehen gelassen worden sind. Wir konnten machen, was wir wollten. Keine Chance. Später dann in London, so zwischen 21 und 25, ist Clubbing ein total wichtiger Teil meines Lebens gewesen. Ich war oft so lange unterwegs, bis die letzten Klubs zugemacht haben und wir auf die Straße gefegt wurden.

Welche Form der Magie besingst du in deiner neuen Single „Magic“?

Minogue: Speziell in diesem Jahr finden wir Magie an unerwarteten Orten. Bei all den Härten und Tragödien sehen wir dieser Tage auch überall Sonnenstrahlen der Menschlichkeit. Aber der Song selbst behandelt natürlich die Art der Magie, die in der Luft liegt, wenn du jemanden triffst und kennenlernst. Es geht um die Magie der unendlichen Möglichkeiten.

Wie viel Magie lag denn an jenem Abend in der Luft, an dem du vor zweieinhalb Jahren deinen Freund Paul Solomon, den Kreativdirektor der britischen Zeitschrift GQ, kennengelernt hast?

Minogue: Ich muss sagen, ich bin ohne große Erwartungen an dieses Treffen herangegangen. Ich glaube nicht daran, dass das Leben verläuft wie der Inhalt eines Kitschromans. Wobei meine Freund*innen bis heute behaupten, sie hätten mir auf Anhieb angesehen, dass Paul mir gut gefällt. (lacht) In Wahrheit war ich wohl alles andere als cool.

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