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„La Cocina – Der Geschmack des Lebens“: Wenn der Lobster auf Grund geht

„La Cocina – Der Geschmack des Lebens“ startet in den Kinos.
„La Cocina – Der Geschmack des Lebens“ startet in den Kinos. (Foto: Square One)

Im Kino startet jetzt „La Cocina – Der Geschmack des Lebens“. Regisseur der Tragikomödie mit Raúl Briones und Rooney Mara in den Hauptrollen ist der Mexikaner Alonso Ruizpalacios.

Mit illegalen Papieren schuften sie in der Küche, während draußen im Gastraum des Restaurants die Lobster serviert werden. Der Film „La Cocina – Der Geschmack des Lebens“ schaut genau und kritisch hin, wie aus Akkordarbeit Köstliches entsteht. Dass es dabei nicht nur ernst, sondern auch verdammt komisch zugeht, ist das Verdienst des Regisseurs Alonso Ruizpalacios.

Die junge Mexikanerin Estela (Anna Diaz) ist fassungslos vor Glück. Eben erst in New York gelandet, ergattert sie einen Job in einer Restaurantküche in Manhattan. Wie die meisten ihrer multinationalen Kolleg:innen des riesigen Touristenschuppens hat sie keine Papiere, aber glaubt noch an den Traum von Freiheit und Aufstieg. In gestochen scharfen Schwarzweißbildern und langen, perfekt durchchoreografierten Plansequenzen folgt der mexikanische Regisseur Alonso Ruizpalacios Estela in den Bauch des Restaurants, drängt sich mit der Kamera durch die engen Gänge und Herdstationen, wo das Küchenpersonal hektisch, aber in genau aufeinander abgestimmten Handlungsabläufen die Bestellungen abarbeiten. Ruizpalacio macht diese Küche zu einer Metapher für die Abgründe der US-Einwanderungspolitik, für Ausbeutung und falsche Hoffnungen. Zudem brodelt es in der Küche auch untereinander, zudem ist Geld aus der Restaurantkasse verschwunden. Zugegeben, „La Cocina“ ist etwas lang geraten und Ruizpalacio trägt dick auf. Aber nach dem furiosen Finale sinkt man erschöpft und immer noch staunend in den Kinosessel.

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