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„La Vérité – Leben und lügen lassen“ bei Arte: Die Diven bekriegen sich!

La Vérité Arte
Nach langer Zeit stehen sich Mutter (Catherine Deneuve, li.) und Tochter (Juliette Binoche, re.) wieder gegenüber. (© Laurent Champoussin/Foto: ARTE F)

Die französischen Filmikonen Catherine Deneuve und Juliette Binoche als Mutter und Tochter, die sich nicht ganz grün sind.

Heute bei Arte und bis 8. Oktober in der Arte-Mediathek abrufbar: „La Vérité – Leben und lügen lassen“, der erste gemeinsame Film von Catherine Deneuve und Juliette Binoche.

Gleich in der ersten Szene interviewt ein Journalist die Schauspielerin Fabienne. Und die lässt ihrem Gegenüber keine Chance: Sie unterbricht ihn, sie wechselt das Thema, sie weist ihn zurecht, wie er seinen Job zu machen hat. Fabienne weiß, wie sie ihren Ruf als Diva zu pflegen hat, auch wenn sie sich so von Anfang an als Ekelpaket outet.

Regisseur Kore-Eda Hirokazu arrangiert mit seinem ersten Film außerhalb Japans das Ringen zweier Ikonen des französischen Kinos miteinander: Catherine Deneuve spielt Fabienne, Juliette Binoche ihre Tochter Lumir, die als Drehbuchautorin (kein richtiger Beruf!) in New York (da kann man nicht leben!) arbeitet und mit dem amerikanischen Fernsehschauspieler Hank (Ethan Hawke) verheiratet ist (Fernsehen! Amerikaner! Was für eine Schande!). Wir werden ewig die Kinder unserer Eltern bleiben, lautet das Fazit von „La Verité“, und wir werden uns damit abfinden müssen, dass wir ihren Schrullen, ihren Jämmerlichkeiten und ihren Boshaftigkeiten ausgeliefert sind. Dass die geschmackvolle Inszenierung des japanischen Meisterregisseurs („Shoplifters“) dem wenig hinzuzufügen weiß, ist ein wenig schade – dass man den beiden Schauspielgranden Deneuve und Binoche dennoch gerne bei ihrem Generationenkampf zusieht, versöhnt hingegen sehr. fis

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