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Laura Imbruglia

Ihr Geld verdient Laura Imbruglia (24) als Verkäuferin in Sydneys bekanntestem Metal-CD-Laden „Utopia“. Ihre eigenen Songs aber sind stilistisch viel breiter gefächert.

kulturnews: Laura, deine Schwester Natalie ist schon berühmt, jetzt kommst du. Mit wie vielen singenden Imbruglias muss man noch rechnen?

Laura Imbruglia: Wir sind vier Schwestern, aber nur Nat und ich machen Musik. Michelle verkauft Werbung im Radio, und Carla arbeitet in der Tourismusberatung.

kulturnews: Ist dein Nachname hilfreich oder hinderlich?

Laura: Insgesamt hat es mir der Name schwerer gemacht. Der öffnet zwar erst mal ein paar Türen, aber dann denken die Leute schnell, ich wollte nur auf der Welle meiner Schwester reiten. Viele Indiefans hassen Pop, also hassten sie mich vorsorglich gleich mit. Aber ich will meinen Namen nicht ändern oder verheimlichen. Man muss sich ja nicht schämen, wenn man eine Imbruglia ist.

kulturnews: Dabei könnte der Unterschied zwischen deinem Rockpunkfolk und dem polierten Pop von Natalie kaum größer sein.

Laura: Nat ist neun Jahre älter als ich, und sie wohnt schon seit über zehn Jahren in England. Es gibt da kaum Berührungspunkte. Ich bin eher zufällig zum Musikmachen gekommen. Kurt Cobain war der erste Typ, in den ich mich verknallt hatte. Gut, ich war elf oder zwölf, aber das Muster ist seitdem gleichgeblieben: Ich stehe auf leicht abgewrackte Jungs, die in Bands spielen. Um an die ranzukommen, wollte ich ihnen nacheifern. Ich habe gelernt, akustische Gitarre zu spielen, und fing an, Folksongs zu schreiben. Als ich eine elektrische Gitarre bekam, wurde meine Musik härter und punkiger.

kulturnews: Deine Platte hört sich an, als wenn du dich nicht entscheiden könntest, welcher Stil am besten zu dir passt.

Laura: Ich will mich gar nicht entscheiden! Ich finde die Carpenters genauso geil wie die Ramones. Ich habe selbst noch keine Ahnung, wie sich meine Musik entwickeln wird. Oder ob ich vielleicht nicht doch lieber an die Uni gehe.

kulturnews: Was würdest du studieren?

Laura: Biologie. Oder Tiermedizin. Als Kind habe ich immer versucht, Insekten zu paaren. Manche fanden mich damals ganz schön komisch, aber ich hatte meinen Spaß.

Interview: Steffen Rüth

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