Lehman Brothers.: Depot, Köln
Jetzt auch in Köln: Stefan Bachmanns Finanzkrisenstück „Lehman Brothers.“
Eine Familiengeschichte: 1844 kommt Heyum Lehmann aus Deutschland in die USA, beginnt, als Hausierer zu arbeiten, steigt ins Textilgewerbe ein und gründet mit seinen Brüdern ein Bankhaus. Das 2008 kollabieren und so die weltweite Finanzkrise auslösen wird, die auch heute noch nicht ausgestanden ist …
Stefano Massini hat mit „Lehman Brothers.“ eine weit ausgreifendes Drama geschrieben, das sich nicht auf die familiären Entwicklungen beschränkt, sondern nichts weniger als eine Archäologie des Finanzkapitalismus versucht. Genau das Thema für Schauspiel-Intendant Stefan Bachmann, der seine Kölner Zeit mit Ayn Rands „Der Streik“ begann, einem Lobgesang auf den Kapitalismus. Und „Lehman Brothers.“ zeigt jetzt die Schattenseiten des Systems, das Rand noch voller Begeisterung feierte.
Die Uraufführungsinszenierung entstand für das Schauspiel Dresden, wo die Kritik vor einem Dreivierteljahr allerdings weder mit dem Stück noch mit Bachmanns Regie zufrieden war: Einen „in jeder Hinsicht biederen Denver Clan“ sah beispielsweise der Kollege von Deutschlandradio Kultur.