Linz landet mit provokantem Tourismus-Video einen viralen Hit
Der Tourismusverband Linz polarisiert im Internet mit einem neuen Imagevideo, das unverkennbar eine Liebeserklärung an die Stadt und ihre Menschen ist.
Dass die drittgrößte Stadt Österreichs neben der Linzer Torte und einer pittoresken Altstadt ohnehin für eine experimentelle Kunstszene bekannt ist, war einigen wohl entfallen, als der Tourismusverband die neue Kampagne „Linz ist Linz“ in die Welt entsandte. Insbesondere die Debatte um den unterhaltsamen, aber bewusst provokant gestalteten Image-Clip kochte zumindest in Österreich sofort hoch und machte das Video zu einem viralen Hit – womit das Ziel einer jeden Werbekampagne, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Aufmerksamkeit zu generieren, wohl mehr als erreicht sein dürfte. Und das wird Linz sicher guttun. Denn das Video transportiert von allem eine Botschaft: Linz ist ein typisches Fleckchen Österreich, das sich dennoch deutlich von anderen Städten und Gemeinden in der Alpenrepublik unterscheidet. Ab jetzt ist also unstrittig, dass sich die Landeshauptstadt von Oberösterreich auch durch eine große Portion Humor, kleine urbane Unzulänglichkeiten, unterschiedliche Meinungen und kulturelle Vielfalt auszeichnet.
„Das etwas andere Österreich – ohne Schnickschnack und Klischees“
Provokant gestaltet, dynamisch und gezielt auf neugierige Personen ausgerichtet, die bei Städtetrips touristische Trampelpfade tatsächlich verlassen wollen, erreichte der Clip innerhalb kürzester Zeit Platz eins in den österreichischen YouTube-Trends und erhielt Tausende Likes in den einschlägigen sozialen Netzwerken. Linz präsentiert sich nicht mehr nur als Alpenschönheit mit historisch wertvollem Stadtkern, sondern zeigt sich vielseitig, selbstironisch, unperfekt. Und damit ist die Stadt bemerkenswert, denn Städte und Kultur befinden sich genau wie der Tourismus im Wandel. Es gilt kreative und mutige Ansätze zu finden. Linz geht diesen Weg und definiert sich als „das etwas andere Österreich – ohne Schnickschnack und Klischees“.
Musik, Ausstellungen und Bühnenkunst: Was geht ab in Linz?
Wer Linz gut kennt, spricht gern vom Dom und vom Musiktheater. Und letzteres ist mit seinem auffälligen Bau und der herausragenden Akustik auch ganz besonders beeindruckend. Doch wer weiß schon, dass neben Karl Moik und Frank Elstner auch der gefeierte Star des Electroswing, Parov Stelar, gebürtiger Linzer ist? Doch nicht nur der bringt Menschen in Bewegung, auch Veranstaltungen und Szeneviertel überzeugen in ihrer Progressivität.
Im OÖ Kulturquartier erkunden Besucher wie Einheimische Ausstellungen, Festivals und Konzerte aller Genres. Alljährlich versinkt der Donaupark auch in der Linzer Klangwolke, einem Open-Air-Event mit visualisierten Klangwelten. Wer am Linzer Handelshafen durch den Mural Harbor streunt, taucht ein in eine Welt aus hunderten Wandgemälden, Graffitis und Street-Art. Im Ars Electronica Center steigert sich die Zeitmäßigkeit der Stadt dann sogar noch einmal: Gern als „Museum der Zukunft“ bezeichnet, kombiniert es in verschiedenen Ausstellungen Kunst mit Technologie. Hermann Schneider, Intendant des Landestheaters Linz, erklärt sein Faible für die Stadt übrigens so: „Was Linz für mich besonders macht, ist eine sehr große Vielfalt. Ich mag es, auf der Wiener Straße zu gehen, genauso, wie durch die Altstadt. Ich schätze die landschaftliche Umgebung und dass die Stadt aus der Geschichte kommt, aber nicht unter der Tradition leidet.“