LIT:potsdam 2025: Am 1. Juli geht es los!
Mithu Sanyal, Lisa Kränzler, Antje Rávik Strubel: Was sind die Highlights der 13. Ausgabe des Literaturfestivals?
Die 13. Ausgabe von LIT:potsdam steht vor der Tür! Das Festival findet dieses Jahr vom 1. bis 6. Juli wieder an besonders schönen Orten in Potsdam statt – zum ersten Mal mit einem Fokus auf das Orangerieschloss Park Sanssouci. Unter dem diesjährigen Motto „Die Zukunft der Vergangenheit“ präsentiert LIT:potsdam Autor:innen, die in ihrer Literatur mögliche Zukünfte und Vergangenheiten präsentieren – und dabei von besseren Welten genauso träumen, wie sie sich mit Krieg, Naturkatastrophen und persönlichen Schicksalsschlägen auseinandersetzen. Kuratiert wird das Programm wie in den vergangenen Jahren vom künstlerischen Leiter Denis Scheck.
Das sind die Highlights der LIT:potsdam 2025 vom 1. bis 6. Juli
Mithu Sanyal: Antichristie
4. 7., 18 Uhr, Orangerieschloss Park Sanssouci
Die studierte Kulturwissenschaftlerin, gelernte Journalistin und Autorin Mithu Sanyal fragt in ihrem neuen Roman ganz undogmatisch, dafür mit überbordendem Witz nach dem Kolonialismus und der Gewalt und Gegengewalt, die er erzeugte. Vor dem Hintergrund des Todes von Königin Elizabeth II. und der Arbeit an einer modernen, der Diversität verpflichteten Neuverfilmung der Werke von Agatha Christie – beide Ikonen des britischen Empires – stellt sich der Heldin die Frage, ob es richtigen Widerstand in einer falschen Welt gibt und wie viel Gewalt in uns allen steckt. Anne-Dore Krohn spricht mit der Autorin über Realität und Erzählstrategie, aktuelle Debatten und Erzählfreude, Recherchen und Erzählkniffe.
Lisa Kränzler
6. 7., 15:30 Uhr, Orangerieschloss Park Sanssouci
Wie der besessene Autodidakt Theodor Fontane interessiert sich Lisa Kränzler leidenschaftlich für Kunst. Anders als Fontane hat Kränzler aber auch Kunst studiert, war Meisterschülerin bei Tatjana Doll und arbeitet seither neben ihrer Autorentätigkeit auch als bildende Künstlerin. Die Jury des mit 40.000 dotierten Fontane-Preises des Landes Brandenburg erkennt in Lisa Kränzler eine „Grenzgängerin zwischen den Künsten, die mutig in literarisches Neuland aufbricht“. Der Juryvorsitzende Iwan-Michelangelo D’Aprile, Literaturprofessor an der Uni Potsdam, charakterisiert das jüngste Buch der Preisträgerin: „In ihrem Kunstmärchen ,Mariens Käfer‘ verbindet Lisa Kränzler moderne und tradierte Literaturmuster, Sprachstile und Kunstformen zu einem zugleich hochaktuellen wie hoch artifiziellen und originellen literarischen Werk. Sie hebt sich damit gezielt von einem allgemeinen Trend der Gegenwartsliteratur zur autobiografischen Ich-Erzählung und der bloßen ,Abbildung‘ der vermeintlichen Realität ab.
Antje Rávik Strubel: Der Einfluss der Fasane
6. 7., 19 Uhr, Orangerieschloss Park Sanssouci
In ihrem neuen Roman zeichnet die Buchpreisträgerin Antje Rávik Strubel das Psychogramm einer Journalistin, die glaubt, es geschafft zu haben: Hella Karl ist Feuilletonchefin einer mittelgroßen Tageszeitung und meint, privat und beruflich alles im Griff zu haben, bis ein gefeierter Intendant der Stadt sich kurz nach Veröffentlichung eines entlarvenden Artikels von ihr sich das Leben nimmt. Beinhart und messerscharf, dabei lässig und elegant seziert Antje Rávik Strubel das Machtgefüge der Medienbranche, das Taktieren und Lavieren einer Powerfrau, der langsam aber sicher alles entgleitet. Knut Elstermann spricht mit der Autorin über den in Potsdam und Berlin angesiedelten Roman, seinen Realismus und den satirischen oder kritischen Gehalt.
Das komplette Programm gibt es auf der Homepage der LIT:potsdam
Wer sich für die LIT:potsdam 2025 sollte auch das Programm des Hamburger Literaturfestivals Harbour Front 2025 checken