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Luka Bloom

Eigentlich heißt er Barry und ist der Bruder der irischen Folklegende Dusty Moore. Inzwischen ist Luka Bloom aber berühmter als Dusty, nicht nur, weil er jünger ist und besser aussieht, sondern auch wegen seines eingängigen Folkpops. Vor seiner von kulturnews präsentierten Tour spricht der Sänger über Liebe, Frieden – und ein persönliches Geheimnis.

citymag: Luka, dein neues Album „Bet-ween the Mountain and the Moon“ ist nicht mehr so kampfeslustig wie früher. Liegt’s etwa am Alter?

Luka Bloom: Die Zeiten haben sich halt ge-ändert. Als ich 1988 in die Staaten ging, habe ich viel Punk gehört. Frühe Waterboys, Simple Minds, U2. Das war große Musik für mich. Heu-te bin ich älter und ruhiger geworden. Jetzt besinne mich auf meine Wurzeln.

citymag: Auch die Welt ist schlagartig älter geworden seit dem Angriff auf New York, seit den Bombardements in Afgha-nis-tan …

Bloom: Ja, New York war ein absoluter Albtraum für die Welt. Und es ist sehr traurig, dass der Westen soweit ging, dies mit dem Tod Tausender unschuldiger Kinder und Frauen zu vergelten. Das ist für mich Staatsterrorismus – und nicht die Reaktion, die man von einer zivilisierten Welt erwartet.

citymag: Was wäre denn deine Reaktion gewesen?

Bloom: Ich bin mehr denn je entschlossen, den Leuten zuzurufen: Wacht auf und reali-siert den Wert von Liebe und Frieden.

citymag: Hm, ein wenig naiv, nicht wahr?

Bloom: Meine persönliche Antwort ist es, ein guter Vater zu sein, ein guter Bruder, ein guter Freund. Das ist alles, was ich der Welt anbieten kann. Ich bin kein Politiker oder Soldat.

citymag: Alles andere als friedfertig ist die Geschichte deines Künstlernamens. Ein Suzanne-Vega-Song soll dich dazu inspiriert haben. Darin geht es um Kindesmisshandlung.

Bloom: Ich hoffe, du willst mich jetzt nicht fragen, ob ich als Kind auch misshandelt wurde … Nein, die einzige Misshandlung habe ich mir selbst beigebracht, aber als Erwachsener. Als ich den Song das erste Mal hörte, wusste ich nichts von seinem Hintergrund. Ich mochte einfach nur den Namen.

Citymag: Welcher Art war denn deine Selbstmisshandlung?

Bloom: Oh, dieses Geheimnis behalte ich lieber für mich!

Karsten Witthoefft

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