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Lukas Gregorowicz

Einmal Lotto gespielt und gleich den Jackpot gewonnen: Nach diesem Prinzip kam Lukas Gregorowicz zur Hauptrolle in der Kiffer-Komödie „Lammbock“ (ab 23. 8.). Doch das grelle Rampenlicht lässt ihn noch blinzeln.

Lukas Gregorowicz ist verzweifelt. In seinem Hotelzimmer gibt es nur einen CD-Player; dabei hat er sich extra ein Mixtape mitgebracht. Nervös ist der 25-Jährige auch. „Lammbock“ ist sein erster Kinofilm, und auch Interviews sind für ihn eine Premiere. Ein kurzes Casting, und Regisseur Christian Zübert hatte sich für ihn entschieden. Bisher spielte der gebürtige Pole im Bochumer Schauspielhauses u. a. unter Leander Haußmann in „Viel Lärm um Nichts“ und musste nur mit den Texten anderer Leute seine Seele offen legen. Jetzt findet sich eine unruhige Unsicherheit in seinen weichen Augen.

Gregorowicz traut dem Rummel um seine Person nicht und gibt nur spärlich Infomationen preis. Die Geschichten zu seinen Tattoos will er nicht verraten, über seine AC/DC-Coverband plaudert er hingegen ausschweifend, während er sich im wenig ausgefüllten Muskelshirt auf dem Designer-Sofa lümmelt. Wie bereitet sich man auf eine Rolle vor, in der man dauernd stoned ist? „Ich habe drei Wochen in Griechenland Urlaub gemacht, meinen Text gelernt und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Gekifft haben wir beim Dreh nicht, da hält man ja keinen 14-Stunden-Tag durch. Aber ich sehe sowieso von Natur aus bekifft aus“, meint Gregorowicz lapidar, und ganz von der Hand zu weisen ist das nicht. Seine knappe, aber klare Meinung zur weichen Droge: „Das sollte jedem selber überlassen sein. Ich halte es für ungefährlich.“

Gefährlich findet er die Ticketpreise für die letzte AC/DC-Tour. „Ich bin nicht bereit, 90 Mark auszugeben.“ Gregorowicz hat Prinzipien. Wer seine Idole verschmäht, weil sie ihm zu teuer sind, dem wird keiner Allüren vorwerfen. Seiner „Lammbock“-Kollegin Alexandra Neldel sagt man nach, sie sei die deutsche Antwort auf Liv Tyler. Auf wen antwortet er? Gregorowicz verliert die Contenance, stammelt, drückt die dritte filterlose Camel aus. „Scheiße, ich möchte mir keine Messlatte setzen. Wenn ich das jetzt sage, dann ist es amtlich, dann steht es irgendwo.“ Er windet sich unter der Angst, falsch verstanden zu werden, kratzt sich im Stoppelbart und rafft sich dann doch auf. „Schreib Mick Jagger. Und Mohammed Ali. Aber nur beide zusammen.“ Als wenn das keine Messlatte wäre.

Volker Sievert

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