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Macbeth: Residenztheater, München

MACBETH/Residenztheater
(Foto: © Thomas Dashuber)

„Die Geburtsstunde des europäischen Nihilismus“: „Macbeth“ in München

William Shakespeare ist ein zentraler Autor für Andreas Kriegenburg: Schon 1993 inszenierte er „Othello“ an der Berliner Volksbühne, eine der ersten Regiearbeiten, mit denen er bekannt wurde. Und seither folgten immer wieder große, verstörende, von überbordender szenischer Phantasie getragene Interpretationen des elisabethanischen Dramatikers: „Der Sturm“ 1998 in Hannover, „Richard III“ 2006 in Rotterdam, „Halmet“ 2009 am Deutschen Theater Berlin. Auch „Macbeth“ hat Kriegenburg schon einmal inszeniert, 2006 am Hamburger Thalia als Mischung zwischen Traum und Alptraum.

In München freilich war der Regisseur traditionell immer den Kammerspielen verbunden, mit deren Wendung ins Postdramatische unter der Intendanz Matthias Lilienthals freilich fremdelt sein auf Schauspieler und Bühneneffekt konzentriertes Theater, weswegen er jetzt sein Debüt am Resi gibt. „Macbeth“ ist für Kriegenburg ein „Alptraum (…) zwischen innerem Zerfall und höherer Mathematik“, die Geschichte eines Karrieristen, dessen Karriere auf Mord und Manipulation baut.

Das 1611 uraufgeführte Stück ist somit die „Geburtsstunde des europäischen Nihilismus“, wie die Dramaturgie den Schriftsteller Peter von Matt zitiert – und damit auch den zweiten Blick eines der verdientesten Regisseure des Landes wert.

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