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Maggie Groff: Ein Toter macht noch keine Witwe – Scout Davis ermittelt

Schon bei „Frauen am Rande des Strandes“ ließ Autorin und Kolumnistin Maggie Groff die fidele Journalistin Scout Davis im kleinen Städtchen Byron Bay an der australischen Ostküste ermitteln. Damals fahndete sie noch nach einer angeblichen Sekte und mühte sich mit einem Fall von Vandalismus an einer Schule ab. Und diesmal? Diesmal ist es eine der berüchtigten „Anemonen-Schwestern“, die die unbeholfene aber liebenswerte Scout in ihren nächsten kuriosen Fall führt. Die vermeintliche Witwe glaubt nämlich ihren verstorbenen Ehegatten gesichtet zu haben – und das quicklebendig …

Groff bleibt bei ihrem Schema, ihre Heldin lieber als makelhaften Charakter und eben nicht als Heldin darzustellen. Mit sehr viel Selbstironie mischt die Autorin Kriminalgeschichte und Humor. Das Resultat: Leichte Lesekost, in der von ernsthaften Ermittlungen jede Spur fehlt. Ab und an beschleicht einen das Gefühl, Groff habe sich viel, vielleicht ein kleines bisschen zu viel Mühe gegeben, ihre Hauptfigur mit Witz zu bestücken. Dennoch ist Scout Davis ein erfrischendes Original, während ihre Fälle eine geradezu entspannende Alternative zum bitterernsten Ton des dominierenden literarischen Ermittlertums sind.

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