Mamaleek: Come and see
Mamaleek verweigern jeglichen melodischen Anhaltspunkt. Doch ist „Come and see“ kein steriler, technischer Selbstzweck.
Wann hat Metal eigentlich zuletzt wehgetan? Manchmal könnte man meinen, es gäbe nichts mehr, das herausfordert, jenseits von Extreme-als-Selbstzweck-Wettrüstern aus immer verstiegeneren Subgenres, die die nächste lauteste, brutalste, schnellste Platte aller Zeiten produzieren – die dann aber keine fünf Minuten später schon wieder entthront wird. Mamaleek werfen diese snobistische Binsenweisheit über den Haufen.
„Come and see“ tut weh. „Come and see“ konfrontiert. Das Album verstört, irritiert, nervt – und das gerade nicht, weil es das nächste Extrem liefert, sondern weil es Black Metal von außen heraus aufbricht, mit Querverweisen aus Jazzfusion, Avant-Blues, Postpunk und Posthardcore. Die Produktion ist diffus, die Kompositionen sind ziellos – mehr als einmal hält ein Track einfach an, um dann ganz woanders weiter zu machen –, und Mamaleek verweigern jeglichen melodischen Anhaltspunkt. Doch ist „Come and see“ kein steriler, technischer Selbstzweck. „Come and see“ ist anders. „Come and see“ berührt. „Come and see“ tut weh. jl
Come and see erscheint am 27. März via The Flenser.