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Marc-Oliver Bischoff: Golanhöhen

Für den Frankfurter Kommissar Gideon Richter kommt alles zusammen: Als jungem Vater schlägt ihm der Babymord, dem er nachgehen muss, stark auf den Magen. Dann ist auch noch die Mutter des Babys tot: vom Dach gesprungen oder Mord? Und schließlich plagen ihn immer wieder diese Alpträume, diese Blackouts, die er sich nicht erklären kann und die irgendwas mit seiner Vergangenheit zu tun haben: Wieso liegt plötzlich sein eigenes Kind, das er gerade noch in Händen hielt, auf dem Küchenboden? Richter macht in den Ermittlungen Fehler, misstraut seinen eigenen Kollegen, hält sich immer weniger an geltendes Recht – und muss irgendwann um die eigene Existenz kämpfen. Marc-Oliver Bischoff wendet in seinem neuen Krimi einen interessanten Kniff an. Nach zwei Thrillern mit der Polizeipsychologin Nora Winter schickt er diese in den Erziehungsurlaub und rückt ihren Mann Gideon Richter in den Mittelpunkt des Geschehens. So erzählt Bischoff nicht nur einen Kriminalstoff, sondern auch die Geschichte seines Stammpersonals und setzt dabei immer neue Schwerpunkte. Einziger Wehmutstropfen: Friedrich-Glauser-Preisträger Bischoff geht – soviel darf verraten werden – mit der Demontage seines Helden nicht weit genug. Da hätte der Plot entschieden mehr hergegeben.

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