Marco Tschirpke mit „Lapsuslieder 5“: Kommunist am Klavier

„Lapsuslieder 5“: Mit neuem Album geht der Musikkabarettist Marco Tschirpke auf Tournee, die nach wie vor „Empirisch belegte Brötchen“ heißt.

Marco Tschirpke hat mit „Lapauslieder 5“ ein neues Album am Start, die Tournee des Musikkabarettisten aber hat nach wie vor den Titel „Empirisch belegte Brötchen“ – wenn er nicht gerade ein Jahreswendeprogramm spielt oder Gedichte vorträgt, bei letzterem heißt es dann: „Dichten, bis ich Dresche kriege“.

Ob das Programm nun „Empirisch belegte Brötchen“ heißt oder „Dichten, bis ich Dresche kriege“, ob der vielfache Preisträger Marco Tschirpke nun solo auftritt oder gemeinsam mit dem Freund und Kollegen Sebastian Krämer und ihrem gemeinsamen Programm „Ich ’n Lied, du ’n Lied“ – Tschirpke ist immer ein Meister seines Fachs: des ganz kurzen Lieds. Dass der Mann bereitwillig das Genre „Musikkabarett“ akzeptiert, wo er sich als bekennender Kommunist in dieser Hütte der Sozialdemokratie doch überhaupt nicht heimisch fühlen dürfte, überrascht. Weniger überrascht, dass er auf seinem neuen Album „Lapsuslieder 5“ wieder 42 Lieder in 55 Minuten unterbrachte. Marco Tschirpke, studierter Tonsetzer und Klavierspieler an der Folkwang-Hochschule Essen mit Abschluss, wartet nicht, bis das Publikum sich langweilt – er enteilt diesem Moment hochkonzentriert und quirlig im Wesen. Vor allem aber: Tschirpe gehört zu den Wenigen, die ihren Humor auf ganz hohem Niveau ausleben, ohne dabei unverständlich zu werden. Vor einigen Jahren führte kulturnews mit Tschirpke ein Interview, in dem es unter anderem um Prince, die DDR und Tschirpkes Vater ging.