Margaret Glaspy: Devotion
Margaret Glaspy bewegt sich zwischen TripHop, Jazzpop und Electronica. Diese Bereitschaft, alles auszuprobieren, macht „Devotion“ zu einem großen Spaß.
Norah Jones, Laurie Anderson und Oneohtrix Point Never: Allein schon diese Initialassoziationen sollten es zur Pflicht machen, „Devotion“ von Margaret Glaspy zu hören. Noch viel hörenswerter wird das Album jedoch dadurch, dass die stilistischen Versatzstücke nicht immer aufgehen.
Denn es ist genauso spannend, wenn Glaspy „Killing what keeps us alive“ mit einer verzerrten Roboterstimme eröffnet, um dann zu einem sanft tastenden Bass und queren Kuscheljazzakkorden durch sphärische Freiräume zu croonen, wie wenn sie die zerstückelte Electronica von „You’ve got my Number“ konsequent mit ungelenkem 80er-Pop in den Sand setzt. Das wunderbare „Heartbreak“ versucht indes, TripHop mit Latenight-Barjazz zu kreuzen, und „Without him“ verbindet künstlich-schillernden Synthpop mit beinahe schmerzhaft eingängigem Folkpop.
Lediglich „Stay with me“ überspannt den Bogen gänzlich, mit einem denkbar dämlichen Call-and-Response-Spiel zwischen Margaret Glaspy und ihrer Band. Doch es ist diese Bereitschaft, alles auszuprobieren, die „Devotion“ zu einem großen Spaß macht. jl
Devotion ist am 27. März via ATO Records/PIAS erschienen.