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Maria Lux im Interview

In ihrem früheren Leben hieß sie Martina Haag. Inzwischen hat sich die Stuttgarter Tochter einer Konzertpianistin und eines Motorradrennfahrers den Namen der Band angeeignet: „Maria Lux“. Die Musik der Avantgardegruppe pendelt im mystischen Grenzbereich von Klassik und Popballaden, wobei elektronische Experimentalmusik, Rock und Ambient einträchtig Händchen halten. Auf ihrem neuen Album „Eclipse“ (EMI) schafft die modulationsfähige Stimme der 27jährigen Leadsängerin eine melancholisch-sphärische Atmosphäre.

K!N: Maria, wie wurde deine eigene Geschichte zum Band-Stil?

Lux: Ich komme aus einem künstlerischen Elternhaus und wollte schon immer auf die Bühne. Ich habe getanzt, Geige und Klavier gelernt. Dann bin ich auf den Gesang gekommen und hab gemerkt: Hey, das iss es.

K!N: Ihr schiebt euch selbst in eine abgehobene Crossover-Ecke …

Lux: Maria Lux hat einen eigenen Stil, keine Vermischung, nichts Konstruiertes. Ich glaube, daß sich das in Deutschland bisher niemand getraut hat. Ich habe keine Lust, mich zu verleugnen. Ich will aber auch niemandem Vorschriften machen, wie er die Musik hören soll. Ich will kein Schubladenpublikum.

K!N: Bedeutet ein fester Stil nicht auch Stillstand?

Lux: Nein. Im Gegenteil. Wenn ich weiß, wo mein Weg ist, tret‘ ich nicht auf der Stelle.

K!N: Welchen Einfluß haben Kunst, Fotografie und Performance auf eure Musik?

Lux: Sie sind Inspirationsquellen.

K!N: Klingt verdächtig nach romantischer Realitätsverklärung.

Lux: Man kann das auch als moderne Auffassung von Altem interpretieren. Man braucht das Alte. Das ist eine Form von Inspiration.

K!N: Ist das Zeichen davon, daß eigentlich nichts mehr Gültigkeit hat?

Lux: Ein Stück weit schon. Das heißt auch, daß man Dinge nicht absolut definieren kann. Mystisches ist absolut wichtig.

Interview: Petra Bail

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