Maserati: Enter the Mirror
Die psychedelischen Jams von Maserati lassen ganz klar ihre Vorbilder erkennen. Selten hat eine Psychedelic-Platte das Blut so sehr in Wallung gebracht
Wer morgens schlecht aus dem Bett kommt, kann in Zukunft einfach den Maserati-Song „Empty“ als Weckerton einstellen und wird sofort hellwach sein. Das hämmernde Synthie-Intro erhält Unterstützung von einer aufjaulenden, verzerrten Gitarre, die ankündigt, dass da gleich etwas Gewaltiges folgen wird. Spätestens ab dem steigenden Tempo im Refrain – sofern man den bei einem Instrumental ausdeuten kann – möchte man dann im Alleingang eine Legion mit bloßen Händen niedermetzeln.
Die psychedelischen Jams auf der neuen Maserati-Platte „Enter the Mirror“ lassen ganz klar die Vorbilder der Band erkennen: Von Neu! bis Pink Floyd verschwimmen die satten Drums und die sphärischen Synthies mit den wuchtigen Gitarren zu einem Klangkörper, der auch genauso gut der Soundtrack der Nihilisten aus „The big Lebwoski“ sein könnte. Maserati pfeifen erfreulich abwechslungsreich auf klassische Songstrukturen und lassen nur punktuell Redundanz aufkommen, wenn sich etwa die Themen in „Wallwalker“ zu oft wiederholen. Selten hat eine Psychedelic-Platte das Blut so sehr in Wallung gebracht. kü
Enter the Mirror erscheint am 3. April via Temporary Residence.