Reif für die Insel
Nach dem Ausstieg von Gründungsmitglied Claus Pütz kehren die Rocker von Massendefekt mit einem neuen Gitarristen zurück – und nehmen sich neue Freiheiten.
Sebi, ihr habt euch letztes Jahr auf eine Insel in Holland zurückgezogen, um die Songs für euer neues Album „Zurück ins Licht“ zu schreiben. Warum hat es diesen Rückzug gebraucht?
Sebastian Beyer: Das hatten wir schon länger geplant. Wir wollten uns ein bisschen mehr Zeit für die Demos nehmen, denn sonst treffen wir uns abends nach der Arbeit für ein, zwei Stunden, um Musik zu machen und sammeln so stückchenweise Songideen. Jetzt hatten wir eine ganze Woche, um wirklich von morgens bis abends intensiver an der neuen Platte zu arbeiten – und freier.
Wie viele der neuen Songs sind denn auf der Insel entstanden?
Beyer: Also wenns um die Ideen geht, sind bestimmt über die Hälfte der Songs da entstanden. Das Schöne ist wirklich, dass wir keinen Ergebnisdruck hatten. Morgens um 9 Uhr ging der Rechner an, und wir haben angefangen zu arbeiten. Wenn uns der Kopf gequalmt hat, haben wir ein Päuschen gemacht und sind ans Meer gegangen, um einmal durchzuatmen. Am nächsten Tag haben wir dann geguckt, was wir da am Tag davor fabriziert haben – man macht ja auch viel Mist. (lacht) Wenns am nächsten Tag noch gut war, haben wir halt weitergemacht, ansonsten haben wir es liegengelassen und sind an die nächste Sache gegangen.
Auf dem Cover prangt ein goldener Totenschädel. Was für ein Statement wollt ihr damit machen?
Beyer: „Zurück ins Licht“ ist ein Alles-wird-gut-Titel, ein Wiederauferstehungs-Titel. Der Totenkopf in Gold hat für mich etwas von Auferstehung. Durch den Ausstieg von Claus und den Einstieg von unserem neuen Gitarristen Nico hat diese Platte für uns was von einem Neuanfang: Wir sind immer noch da, wir machen weiter.