Be my Emmylou: Matt Andersen im Gespräch zu „The Hammer and the Rose“

Das neue Album des kanadischen Singer-Songwriters Matt Andersen hat so viel Soul zu bieten, dass es vielleicht sogar sein größtes Idol zur Zusammenarbeit bewegt.
Matt, deine Stimme hat so ziemlich alles zwischen Soul, Blues und Country. Hast du dir das antrainiert, oder war das einfach da?
Matt Andersen: Ich glaube, dass ich so viel Stimme habe, weil ich als Schüler viel Trompete und andere Blasinstrumente gespielt habe. Das ist ein gutes Training für dein Volumen, für die Stütze. Aber sonst? Gesangsunterricht hatte ich nie, das kam einfach durch die vielen Auftritte.
Aber Vorbilder hattest du schon?
Andersen: Ja, ich bin ein riesiger Fan von Joe Cocker, aber natürlich auch von Ray Charles. Und ich liebe die ganzen alten Countrysachen aus der Ecke von Conway Twitty.
„The Hammer and the Rose“ ist ein in Teilen sehr leises Balladenalbum, obwohl du ja eigentlich auch viel Uptempo mit lauten Bluesrock-Bands spielst. Was ist dir wichtiger?
Andersen: Klar, da gibt’s viel Musik von mir, mit einer großen Band, Bläsern und Backgroundsängerinnen, und dazu stehe ich auch. Aber hier ging es jetzt mal darum, sich voll und ganz auf die Texte und die leisen Zwischentöne zu konzentrieren.
Bist du eher als Solist mit Akustikgitarre in deiner Komfortzone oder als Sänger, der vor einer Band steht?
Andersen: Wenn ich solo spiele, fühle ich mich relaxed, denn ich muss nicht auf das Timing der anderen achten. Wir sind hier gerade in Seattle zu Beginn einer Solotour, auf die ich mich sehr freue. Aber klar: Ich liebe es auch, mit Drums, Bass, Keyboards und dem ganzen Zeug auf der Bühne zu stehen.
„The Hammer and the Rose“: Out now!
Siehst du dich eher als Gitarre spielenden Sänger oder singenden Gitarristen?
Andersen: Ich bin in erster Linie Sänger – als Gitarrist muss ich, ehrlich gesagt, noch ziemlich viel lernen. Aber es reicht, um mich zu begleiten und mich dabei wohl zu fühlen.
Auf der Liste der Musiker, mit denen du schon die Bühne geteilt hast, stehen große Namen wie Derek Trucks, Susan Tedeschi und Beth Hart. Glaubst du daran, in dieser Liga einmal als DER Matt Andersen anzukommen?
Andersen: Ach, man weiß doch nie, wo das alles enden wird, aber ich versuche natürlich schon, so gut wie möglich zu sein und so viel wie möglich zu erreichen.
Mit wem würdest du gern ein Duett aufnehmen?
Andersen: Ganz klar mit Emmylou Harris. Sie ist die Größte, sie hat die perfekteste Stimme von allen.
Hast du schon mal angefragt bei ihr?
Andersen: Nein, bisher nicht.
Na, vielleicht liest sie ja dieses Interview und erhöht dein Flehen.
Andersen: Das will ich hoffen!