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Matt Burgess: Cops

Eigentlich ein ziemlich cooler Job: immer an der frischen Luft, täglich neue Leute kennenlernen und die Taschen voller Koks. Doch ganz so easy ist es für Janice Itwaru als Undercover-Cop beim Drogendezernat Queens dann wohl doch nicht. Sie wird in den übelsten Ecken New Yorks als Lockvogel darauf angesetzt, Dealer auf frischer Tat zu enttarnen. Die 24-jährige, alleinstehende farbige Frau ohne Collegeabschluss kann sie sich zwar glaubwürdig als Junkie ausgeben, als Cop ist sie aber ziemlich unerfahren. Doch nur wenn sie den Job durchhält und die Festnahmequoten erfüllt, hat sie die Chance, nach achtzehn Monaten zum Detective befördert zu werden. Janice setzt alles daran, die Erwartungen zu erfüllen, kümmert sich nebenbei auch noch um die kranke Mutter und steht ständig unter Strom. Nach einigen Startproblemen scheint sie den gefährlichen Job einigermaßen in den Griff zu bekommen. Doch die immer höheren Vorgaben für erfolgreiche Festnahmen und die nicht gerade vertrauensvollen Kollegen setzen sie zunehmend unter Druck. Da sie nicht in der Szene wiedererkannt werden darf, wird sie in immer gefährlicheren Vierteln eingesetzt, und bald gerät sie an den zwielichtigen Koreaner-Marty … Matt Brugess kennt sich auf den Straßen New Yorks aus und lässt uns deren Dreck schmecken. Alles brodelt, schwitzt und stinkt hier nach Realität. Seine temporeiche Geschichte führt uns durch schmierige Nachtclubs, in beklemmende Methadon-Kliniken und in Wohnmaschinen, die jeden Mexikotrip überflüssig machen. Und so fiebert man mit Janice mit, die sich jeder Herausforderung mutig stellt. Aber spätestens nach der sehr eindrucksvollen Erläuterung, warum in einem Gefangenentransporter immer so viele Duftbäumchen hängen, kommt man eben auch zu der Einsicht, auf ein Praktikum beim Drogendezernat zu verzichten.

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