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Matt Damon

Als Killer ohne Gedächtnis stotterte er in „Die Bourne-Verschwörung“ einige Brocken Deutsches aus und turnte in Berlin herum. Nun gibt Matt Damon einen (falschen) Bruder Grimm. Ist der 34-Jährige jetzt Deutschland-Experte? Kaum – es reicht gerade mal zum Gerstensaft ordern.

_ulysses: Matt, was hat „Brothers Grimm“ mit den Märchen gemeinsam?

Matt Damon: Okay, wir sind nicht die echten Gebrüder Grimm (lacht). Die echten Brüder haben Deutschland ein folkloristisches Denkmal gesetzt.

_ulysses: Kannten Sie die Märchen der Gebrüder schon vor dem Film?

Damon: Ja, sicher. Meine Mutter hat sie mir immer vorgelesen. Als ich dann erwachsen war, habe ich mich immer gewundert, wie ernst und zum Teil auch grausam die Geschichten eigentlich sind. Aber ich glaube bis heute, dass die Grimms meiner Fantasie echte Flügel verliehen haben.

_ulysses: Dann haben Sie es also zwei deutschen Zeitgenossen zu verdanken, dass Sie Schauspieler geworden sind?

Damon: (lacht). Wenn sie so wollen. Ich bin Deutschland für immer dankbar. Aber die Sprache kriege ich einfach nicht hin, das ist doch echt schwierig.

_ulysses: Aber in „Die Bourne-Verschwörung“ sprechen Sie doch deutsch.

Damon: Das habe ich rein phonetisch einstudiert. Ich kann mir gerade mal ein Bier bestellen. Das ist es aber auch schon.

_ulysses: Was für Streiche haben Sie als junger Mensch ausgeheckt?

Damon: Meine Karriere in Hollywood läuft ja ganz gut. Allein die Tatsache, dass du in dieser Stadt jemanden davon überzeugen kannst, dass du tatsächlich ein guter Schauspieler bist, ist schon ein gelungener Streich.

_ulysses: Sie haben mittlerweile viel Geld in diesem Business verdient. Hätten Sie jemals damit gerechnet?

Damon: Niemals. Ich habe mir ein Haus in Los Angeles und eins in Miami gekauft. Das hört sich für mich immer noch so an, als würde ich angeben.

_ulysses: Werden Sie eigentlich Patenonkel des Babys von Ben Affleck und Jennifer Garner?

Damon: Ich glaube schon. Den Job sollte er mir auch besser geben. Ich habe viel Geld, und ich würde das kleine Etwas total verwöhnen. Außerdem halte ich den Job des Patenonkels für sehr wichtig – falls den Eltern etwas passieren sollte, müsste ich mich um das Kind kümmern. Das ist eine sehr ehrenvolle und verantwortungsvolle Aufgabe.

_ulysses: Stimmt es, dass Sie für „Brothers Grimm“ Tangounterricht genommen haben?

Damon: Ja. Aber wohl eher, weil ich mich wirklich wie ein Tollpatsch bewege. Der Regisseur dachte, ich würde durch den Tangounterricht ein bisschen mehr wie ein Dandy daherkommen. Aber ich habe leider schon wieder alle Tanzschritte verlernt.

_ulysses: Erzählen Sie uns mal, was es mit der falschen Nase auf sich hatte.

Damon: Ich sollte ursprünglich eine Nasenprothese bekommen. Aber dann haben sie das Geld für andere Zwecke im Film gebraucht. Und ich glaube, die Regie war der Meinung, dass meine Nase ohnehin schon groß genug ist. (lacht)

_ulysses: Sie haben vor kurzem mit Martin Scorsese den Film „The Departed“ gedreht. Wie war das?

Damon: Es war die bisher größte Ehre meines Lebens. Das muss ich an dieser Stelle wirklich einmal sagen.

_ulysses: Das wird ihren Busenfreund George Clooney jetzt aber kränken.

Damon: Giorgio, so nennen wir ihn jetzt alle nur noch, hat eine dicke Haut. Der kann so einen Kommentar schon vertragen. (lacht) Mit Giorgio haben wir immer alle sehr viel Spaß. Er ist ein kleines Kind in einem großen Körper. Damit will ich jetzt natürlich nicht sagen, dass er zu dick ist.

Interview: Julia Manfredi

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