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Matthias Senkel: Dunkle Zahlen

Ein Schriftsteller namens Teterewkin erfindet im 19. Jahrhundert eine Literaturmaschine. Irgendwann im 20. Jahrhundert wird sie in Gang gesetzt und schreibt einen Roman mit dem Titel „Dunkle Zahlen“. Auf Seite 223 dieses Romans fordert ein Gutsherr mit Namen Sorokin den Schriftsteller Puschkin zum Duell. Während sie dann aber doch lieber Blaubeeren essen, beschließen die beiden, unter dem Pseudonym Teterewkin Gedichte zu schreiben.

Matthias Senkel hat diesen die Ebenen und Zeiten nur so wechselnden Wahnsinnsroman geschrieben, einen Roman über die Entwicklung des digitalen Zeitalters in Russland, einen Roman mit anarchisch-komischen russischen Dialogen, der die Befindlichkeit der Menschen des 19. und 20. Jahrhunderts gleichermaßen einfängt. Dabei ist der Sorokin/Puschkin-Gag eine klare Botschaft Senkels an die Leser: Hier spielt einer noch mehr mit literarischen Stilen, Zeiten und Genres als der Meister dieses Spiels, Schriftsteller Vladimir Sorokin. „Dunkle Zahlen“ ist Liebes-, Technik- und Spionageroman gleichermaßen, manchmal gar ein Thriller und meist verdammt komisch.

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