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Max Raabe + Palastorchester

Der Sänger Max Raabe versteckt sich immer etwas bescheiden hinter seinem Palastorchester, will nicht zuerst genannt werden. citymag sprach mit ihm die seltsame Marotte, Musik der 20er Jahre zu spielen – und damit auch noch Erfolg zu haben.

citymag: Herr Raabe, was unterscheidet Sie eigentlich von anderen Künstlern, die ebenfalls Musik aus den 20er Jahren spielen?

Max Raabe: Man kann das überhaupt nicht vergleichen, selbst wenn man Künstler trifft, die Musik der 20er und 30er Jahre spielen. Selbst wenn sie die Musik wirklich original spielen, ist das immer komplett anders.

citymag: Wo liegen denn die Unterschiede?

Raabe: Wir haben ja in Berlin schon Konzerte veranstaltet, wo wir gemeinsam mit zwei, drei Orchestern aus England und Prag aufgetreten sind, uns also dem Vergleich gestellt haben. Aber das ist so komplett anders. Jede Band, jeder Interpret hat so seinen Stil. Robert Kreis zum Beispiel ist ja auch jemand, der oft in Hamburg spielt.

citymag: Tauschen sich die Interpreten aus?

Raabe: Ja, es gibt einen sehr interessanten Austausch. Man kuckt natürlich, was der andere macht. Es gibt da durchaus ein gesundes Misstrauen, ein fröhliches Konkurrenzdenken. Aber im Großen und Ganzen ist es wie bei der Liebe unter Briefmarkensammlern: Man ist Fachidiot für eine ganz bestimmte Stilistik und für eine außergewöhnliche Art der Musik. Deswegen hege ich zu diesen Interpreten eine viel größere Sympathie als für jene Sänger, die was ganz anderes machen, die mir niemals ein Konkurrent sein könnten.

Interview: Jürgen Wittner

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