Zum Inhalt springen

„Maxton Hall“ : Der internationale Erfolg geht in die zweite Runde

James Beaufort (Damian Hardung) und Ruby Bell (Harriet Herbig-Matten) sitzen in Schuluniform im Klassenzimmer der Maxton Hall auf einem Tisch und schauen zur Kamera. „Maxton Hall“ kann bei Amazon Prime Video gestreamt werden.
James und Ruby kehren zurück an die Maxton Hall, für eine zweite Staffel voller Spannung und Herzklopfen. „Maxton Hall“ kann bei Amazon Prime Video gestreamt werden. (Foto: Prime Video / Stephan Rabold)

Nach langer Wartezeit startet heute bei Amazon Prime Staffel 2 der Serie „Maxton Hall“. Lohnt sich das Schauen? Wir haben es überprüft.

Nach dem weltweiten Erfolg der ersten Staffel von „Maxton Hall – Die Welt zwischen uns“ kehren wir nun endlich zurück an die elitäre Privatschule, an der Leidenschaft, Machtspiele und Intrigen zum Alltag gehören. Basierend auf Mona Kastens „Save Me“-Trilogie trifft die Serie erneut den Nerv junger Zuschauer:innen und bleibt auch in Staffel zwei süchtig machend. Sie gibt weiblichen Charakteren mehr Tiefe, stellt sie in den Vordergrund und steigert sich sogar qualitativ gegenüber der ersten Staffel. Ab dem 7. November läuft die zweite Staffel auf Amazon Prime.

„Maxton Hall“: Rückblick auf Staffel 1

In Staffel eins traf die ehrgeizige Stipendiatin Ruby Bell (Harriet Herbig-Matten, „Where’s Wanda?“) aus einfachen Verhältnissen auf den reichen und arroganten James Beaufort (Damian Hardung („Softies“, „Love sucks“. Nach einem Skandal zwischen Lehrer und Schülerin wollte James Ruby zunächst zum Schweigen bringen, doch aus Feindschaft wurde Liebe. Zwischen Familiendrama, Verrat und einer ungewollten Schwangerschaft von James’ Schwester Lydia (Sonja Weißer) endete die Staffel dramatisch mit dem plötzlichen Tod von James’ Mutter (Andrea Heuer). Nach einer Nacht voller Liebe und Versöhnung in Oxford entschied sich James, sich still und heimlich von Ruby zu entfernen – aus Trauer, Schuld und Angst vor den Drohungen seines Vaters, Rubys Leben zu zerstören.

„Maxton Hall“: Was ist neu?

Staffel zwei setzt kurz vor dem Schulabschluss ein. Für die Schüler:innen steht alles auf dem Spiel: Abschlussprüfungen, Galaplanung, Oxford-Bewerbungen und große Gefühle. Ruby konzentriert sich auf die Organisation der Alice-Campbell-Spendengala und kämpft für ihr Stipendium. James dagegen verliert sich nach dem Tod seiner Mutter in Schmerz, Alkohol und Schuldgefühlen und begeht einen Vertrauensbruch, der Ruby und ihn an ihre Grenzen bringt. Während Ruby lernt, für sich selbst einzustehen, versucht James seine Dämonen zu besiegen. James ist im Kampf mit sich selbst, mit der Trauer, seinem Vater und seiner Rolle als perfekter Sohn, der er nicht länger gerecht werden möchte. Das Hauptthema der Staffel: mentale Gesundheit und die Frage, was Liebe erträgt, bevor man sich selbst und einander verliert. Neue Figuren wie James’ Tante Ophelia Beaufort (Dagny Dewath) bringen frischen Wind und zusätzliches Drama. Lydias Schwangerschaft wird eine spannende Storyline der zweiten Staffel. Ihr Charakter gewinnt ebenso an Tiefe wie ihre Verbindung zu Ruby. Zwischen beiden entwickelt sich eine glaubwürdige und berührende Freundschaft, die auch unabhängig von James Bestand hat. Weibliche Beziehungen werden zum emotionalen Anker: Rubys Freundschaften mit Lydia, Lin (Andrea Guo) und auch die Beziehung zu ihrer Schwester Ember (Runa Greiner) bekommen mehr Raum und Relevanz.

Achtung: Spoiler-Zone!

Die Beziehung zwischen Ruby und James bleibt kompliziert. Sie trennen sich, nachdem er sie betrügt, und doch lässt die gegenseitige Anziehung sie nicht los. Positiv hervorzuheben ist, dass Ruby James‘ selbstzerstörerisches Verhalten nicht romantisiert. Sie übernimmt nicht die Rolle der Retterin, sondern entscheidet sich konsequent für sich selbst und ihre Zukunft. Schmachtende Blicke und romantisches Knistern gibt es natürlich trotzdem in jeder Folge. Mortimer Beaufort (Fedja van Huêt), James’ manipulativer Vater, tritt endgültig als Antagonist in Erscheinung. Seine Drohungen gegen Ruby waren kein Bluff, denn er zieht alle Register, um sie, ihre Familie und ihre Träume zu zerstören. Doch auch bei ihm zeigt die Serie Facetten: Er wird als kalter Machtmensch porträtiert, aber in einer seltenen sensiblen Szene sehen wir ihn, tränenüberströmt um seine Frau trauernd. Männliche Verletzlichkeit ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Staffel. James bricht zusammen, beginnt eine Therapie, öffnet sich anderen Betroffenen. Die Serie zeigt, wie unterschiedlich Trauer erlebt und verarbeitet wird.

Drama, das süchtig macht

Ja, „Maxton Hall“ bleibt klischeebeladen mit pinken Uniformen, Liebeschaos, eifersüchtigen Ex-Partner:innen und jeder Menge Intrigen. Aber Staffel zwei geht mutiger vor: Sie behandelt Themen wie psychische Gesundheit, Verlust, Selbstbestimmung und toxische Familienstrukturen. Die Serie ist und bleibt vorhersehbar, aber eben nicht zu vorhersehbar. Gerade das macht sie so unterhaltsam. Wenn man denkt, dass das Leben der Figuren nicht noch weiter aus den Fugen geraten kann, legt die Serie eben nochmal eine Schippe Chaos obendrauf. Sie ist ein klassisches Guilty Pleasure – irgendwo zwischen Soap, Highschool-Romanze und moderner Selbstfindungsgeschichte. Kitschig, aber auch absolut binge-würdig. Für Fans von Teenager- und Young-Adult-Romanzen echtes Highlight. Und auch für all diejenigen, die nicht in diese Kategorie fallen, eine willkommene Portion Eskapismus mit überraschend viel Gefühl. Die Dreharbeiten zur dritten Staffel starten bereits im Januar 2026. Die Geschichte geht also Schlag auf Schlag weiter. Und nach diesem Finale ist klar: Die Fans brauchen Antworten.

Beitrag teilen:
kulturnews.de
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.