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„Mëda Medusa“ von Maria De Val: Eine musikgewordene Bergcollage

Maria de Val veröffentlicht neues Album „Mëda Medusa“
Maria de Val veröffentlicht neues Album „Mëda Medusa“ (Tibor Bozi)

Als Schlagzeugerin diverser Bands hat sich Maria De Val lang schon in der Musikszene verdient gemacht. Doch nun betritt die Südtirolerin erstmals Solopfade und legt mit „Mëda Medusa“ ihr Solodebüt vor.

Maria Moling kommt aus den Bergen, genauer gesagt aus dem Süden Tirols. Ob man da mehr Zeit hat, sich etwas völlig hinzugeben? In ihrem Fall scheint es zweifelsfrei so, denn die Ladinerin hat eine außergewöhnlich hohe Anzahl an Instrumenten, die sie beherrscht: Gitarre, Piano, Bass, gar Theremin und Marimba sind Teil des Aufgebots, das die Multiinstrumentalistin vorlegt. Doch ihre Brötchen verdient sie seit Jahren mit dem Schlagzeug, indem sie in verschiedenen Bands spielt oder die Tourbegleitung anderer Künstler:innen übernimmt.

Doch mit dem Spielen für andere ist – zumindest für einen Moment – Schluss. Zu ihrem Vornamen gesellt sich ein „De Val“, und geboren ist die Solokünstlerin Maria De Val, die nun mit „Mëda Medusa“ ihr erstes Soloprojekt erschaffen hat. Und das ist aufgrund ihrer jahrelang gesammelten Erfahrung in der Musikszene sowie ihrer Vielzahl an Instrumenten im Repertoire kein gewöhnliches Debütalbum.

Genreübergreifend erstreckt sich ihre Experimentierfreudigkeit: Mal findet sie sich auf ihrem Debüt im Avantgarde-Folk wieder, mal im Experimental-Pop und mal in synthielastigen modernen Neuanstrichen italienischer Tradition – der Musik ihrer Heimat, die sich immer wieder serpenteninenmäßig durch ihren Sound schlängelt.

Beinahe collagenartig kommen so auf „Mëda Medusa“ zehn Songs zusammen, die De Vals gesammelte Virtuosität unter Beweis stellen. Startet die Platte noch recht eingängig-poppig mit dem Opener „Keep coming back“, so verlässt sie diese Pfade dann doch schnell und macht es sich irgendwo zwischen Electronica auf „Nia Tüa“ und reduzierten Klängen auf „Tomb without a View“ gemütlich. Es ist eine aufregende Reise quer durch ihre Einflüsse und Talente, die ihr Solodebüt so einnehmend machen. Immer mit dem Blick für das Neue, das Aufregende, das Experimentelle und doch stets mit einem roten Faden versehen, macht sich die Südtirolerin auf ihre erste Einzelwanderung – und findet in „Mëda Medusa“ ihren ersten vorläufigen Halt der Reise.

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