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Mensch Meier: Marstall, München

MENSCH MEIER/Residenztheater
(Foto: Thomas Dashuber)

David Bösch zeigt Franz Xaver Kroetz’ Neo-Volksstück im Münchner Marstall.

Das Münchner Staatsschauspiel pflegt immer noch das Werk des Neo-Volkstheatermachers Franz Xaver Kroetz, beinahe als letztes größeres Theater im deutschsprachigen Raum. Vor allem fällt auf, mit welcher künstlerischen Qualität das hier passiert, so dass man denken könnte, es würde anderen Bühnen auch nicht schlecht zu Gesicht stehen, mal eine Kroetz-Aufführung ins Programm zu nehmen. Tja. „Mensch Meier“ ist auch schon über 30 Jahre alt und wird hochkarätig vom Burgtheater-Hausregisseur David Bösch inszeniert. Inhaltlich geht es um eine kleinbürgerliche Familie, die erstarrt ist in Konvention, Spießertum und Perspektivlosigkeit, ein Thema also, dessen Dringlichkeit seit 1986 kaum weniger geworden sein dürfte. „Statt etwas zu ändern, wickelt er (Familienvater Otto) sich durch Rotation um die Ich-Achse weiter in die wärmende Decke aus Routine und bigotten Gesellschaftsnormen ein, bis sie ihn bewegungsunfähig macht und ihm die Luft abschnürt“, beschreibt das Theater den zentralen Konflikt. Bitter.

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