Mette Hartmann: Die magische Fünf
Die magische Fünf
Mit Fünf hat sie angefangen zu singen, zu komponieren, Fußball zu spielen und zu modeln. Mit 22 konzentriert sich das norwegische Multi-Talent Mette Hartmann nun auf ihre Musik und kommt gleich mit einem eingängigen Debut “Every beat of my heart“ auf den Markt.
K!N: Mette, du bist Norwegerin, singst in englisch, lebst in London, deine Musik klingt nach amerikanischem Soul-Pop.
Mette Hartmann: Stimmt, das ist ziemlich bunt.Ich bin vor einem Jahr nach London gegangen, weil die musikalischen Möglichkeiten in Norwegen doch sehr begrenzt sind. Ich will dort neue Leute kennenlernen und vor allem viel neue Musik hören.
K!N: Nutzt du das als Inspiration?
Mette: Unter anderem. Letztlich wird man wird von vielen Dingen beeinflußt. Vom Leben im Allgemeinen, von Gefühlen, Erfahrungen. Musikalisch ist es hauptsächlich R&B, aber auch Soul, Jazz, HipHop und Rap.
K!N: Deine Stimme und deine Musik erinnern stark an Sade.
Mette: Das sagt jeder, obwohl ich mich mit ihrer Musik nie sonderlich auseinandergesetzt habe. Aber Sade ist eine großartige Künstlerin, gewissermaßen ist es sogar ein Kompliment.
K!N: Gibt es jemanden, mit dem du lieber verglichen werden würdest?
Mette: Nee, ich will als eigenständige Musikerin beurteilt werden.
K!N: Wie bist du zur Musik gekommen?
Mette: Ich habe schon als kleines Kind viel gesungen. Angefangen zu schreiben habe ich mit Fünf. Ich wollte schon immer Sängerin werden. Ich habe in Gospel-Chören gesungen, später bei Musicals. Nach dem College bin ich direkt ins Studio gegangen, um das Album aufzunehmen.
K!N: Klingt nach Bilderbuchkarriere. Hat dir dein Aussehen dabei geholfen?
Mette: Für Promotion ist gutes Aussehen bestimmt ein Plus.
K!N: Vic Chesnutt, ein amerikanischer Songwriter, der im Rollstuhl sitzt hat mal gesagt:“Um richtig erfolgreich zu sein, mußt du gut aussehen“.
Mette: Das sehe ich anders, die Zeiten haben sich geändert. Es gibt viele große Künstler, die nicht supergut aussehen. Natürlich kommt es auch darauf an, was du für Musik machst. Wenn du hübsch bist und simple Musik machst, bekommst du schnell das Image einer Tanzmaus. Aber wenn du ernsthafte Musik machst, mußt du nicht zusätzlich durch gutes Aussehen bestechen.
K!N: Kann gutes Aussehen denn auch hinderlich sein?
Mette: Durchaus. Ich hatte anfänglich schon einige Schwierigkeiten. Als die Leute mich zuerst sahen, dachten sie an ein blondes Model, das auch mal versuchen will zu singen. Aber als sie dann meine Musik gehört haben, konnte ich sie vom Gegenteil überzeugen.
K!N: Die Covergestaltung hat nicht nur etwas Sinnliches, sondern auch etwas Erotisches. Fördert das nicht das Image des blonden Models?
Mette: Erotisch finde ich es überhaupt nicht. Sinnlich und ehrlich, ja. Man sieht nur etwas Haut, aber ich entblättere mich doch nicht.
K!N: Was würdest du tun, säßest du jetzt nicht hier zum Interview? Fußball spielen?
Mette: Vor ein paar Jahren war ich auf dem Sprung in die norwegische Nationalmanschaft. Aber das ist lange her. Ich würde auf jeden Fall trotzdem Musik machen. That‘ s my passion.
Interview: Tine Wollmann, Malte Siegert