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Michael Dobbs: House of Cards

„Politik. Das Wort stammt aus dem Griechischen. ,Poly‘ bedeutet ,viele‘. Und ein Tic ist eine Nervenkrankheit.“
Einsichten wie diese führen den Leser durch die korrupten Machenschaften der britischen Politik und die eiskalt berechnende Gedankenwelt des Protagonisten Francis Urquhart. Als der Fraktionschef seinen erhofften Posten als Aussenminister nicht bekommt, weicht seine Enttäuschung bald blanker Wut. Auf Rache sinnend beginnt er Pläne zu schmieden, die weit über seine anfänglichen Ambitionen hinausreichen. Ausgetüftelt und zerbrechlich wie ein Kartenhaus türmen sich die Verstrickungen auf, in denen die junge Journalistin Mattie zu wühlen beginnt. Und je tiefer sie gräbt, desto gefährlicher wird es für sie selbst …

Noch spannender ist der Politthriller im Wissen, dass Autor Michael Dobbs selbst jahrelang Politiker der britischen Konservativen Partei war: Während der Regierung Margaret Thatchers setzte sich Dobbs aus Frust hin und begann zu schreiben. Aus dem persönlichen Katalysator wurde ein Bestseller. Die daraus folgende Trilogie inspirierte Netflix zur Webserie „House of Cards“. Nach deren Welterfolg mit Kevin Spacey in der Hauptrolle legt der Autor Dobbs nun eine überarbeitete Version des Thrillers vor, die sich durch Unterschiede in der Charakterzeichnung auch dann lohnt, wenn man die Serie bereits kennt.

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