Miranda Julys „Der erste fiese Typ“ am Schauspielhaus Bochum
Sie ist die weibliche Woody Allen, nur jünger, wilder und noch neurotischer. Miranda Julys erster Roman „Der erste fiese Typ“ erobert jetzt das Schauspielhaus Bochum
Miranda July: Konflikt, Affäre, Baby
„Der zutiefst humanistische Ton bildet einen spannenden Kontrast zu dem zuvor von Aberwitz durchdrungenen Plot.“ So lobte kulturnews 2015 den Debütroman „Der erste fiese Typ“ der Regisseurin, Drehbuchautorin, Schauspielerin, Performancekünstlerin und Musikerin Miranda July. Ab 28. Mai ist der Text als Stück auf der Bühne des Schauspielhauses Bochum zu sehen. Es geht wie bei den meisten Arbeiten Julys um Großstadtneurosen, sexuelle Obsessionen und die Befindlichkeiten von Außenseitern.
Schauspielhaus Bochum: Chaos statt Ordnung
Eine von ihnen, die 43-jährigen Singlefrau Cheryl, ist eigentlich in ihren 20 Jahre älteren Kollegen Philip verknallt, hat aber wortwörtlich einen Kloß im Hals – wie soll sie da ihre Zuneigung gestehen? Und dann stellt sich auch noch heraus, dass der Angebetete in eine 16-Jährige verliebt ist! Stattdessen zieht Clee bei Chery ein, die 20-jährige Tochter von Cheryls Chef. Cheryls bisher so geordnetes und langweiliges Dasein gerät mächtig ins Wanken: Denn Clee steht auf Fernsehen, Chips und Cola light und bleibt statt ein paar Tagen dann doch viel länger, bringt Lust und Leid in Cheryls Leben, die Beiden beginnen eine Affäre – und es gibt sogar ein Baby!
Regisseur Christopher Rüping adaptierte das Buch von Miranda July zusammen mit den Schauspielerinnen Maja Beckmann und Anna Drexler, der Sängerin Brandy Butler und der Videokünstlerin Rebecca Meining.