Moritz Neumeier Der improvisierte Jahresrückblick und mehr
Ist das noch Comedy? Moritz Neumeier mit „Der improvisierte Jahresrückblick“ und ab Februar mit dem Programm „Was soll passieren?“ Neumeier nennt sich selbst Stand-up-Comedian, wahrscheinlich, weil ihm Kabarett ein zu alter Begriff ist.
Liegt es daran, dass er nach eigener Definition Stand-up-Comedy macht, aber kein Kabarett? Oder warum ist der Mann so beliebt? Wenn Sie Moritz Neumeier im Dezember im Hamburger Centralkomitee mit „Der improviszierte Jahresrückblick“ sehen wollen, müssen Sie hoffen, an der Abendkasse zurückgegegebene Tickets kaufen zu können: Die vier Auftritte des Stand-up-Comedians kurz vor Heiligabend sind schon lange ausverkauft. In Münster, Heidelberg und Erlangen im Februar, wo Neumeier sein neues Programm „Was soll passieren?“ vorstellt, sieht es nicht anders aus. Immerhin gibt der Comedian in Münster eine Zusatzsshow. Aber die zwei Shows in Kiel Ende Februar sind ebenfalls schon komplett ausverkauft. Neumeier ist halt gefragt.
Trump wird wieder US-Präsident, die Ampelregierung ist geplatzt, und was bis zur Premiere von Moritz Neumeiers neuem Programm „Was soll passieren?“ sonst noch passiert, wagt man sich nicht vorzustellen. Gut also, das der Kabarettist, der sich selbst Stand-up-Comedian nennt, das für uns macht. Und worum es gehen soll, weiß Neumeier auch schon: „Um Nazis, Widerstand, Angst vor der Zukunft, Morddrohungen, Freund*innen, Therapie, Privilegien, Anarcho-Syndikalismus, Kinder, keine Kinder, Kapitalismus, Versagen, Mut, Veränderung, Anstand und so.“ O Gott! Neumeier macht einen fertig! Doch der ist ja noch nicht durch, sondern lässt schnell noch den raus: „Aber in lustig. Also in dermaßen lustig, dass man sich den Bauch halten muss vor Lachen.“ Ob es das ist, was Neumeier mit Comedy meint? Übrigens: Auch sein Kumpel Till Reiners nennt sich Stand-up-Comedian. Reiners tour noch mit aktuellem Programm durch die Lande, gemeinsam aber sind sie für ihren „Schund und Asche“ genannten Abend verantwortlich – Termine im Kasten oben.
Moritz Neumeier mit seinem vorletzten Programm „Kollaps“, das er selbst bei YouTube eingestellt hat, ohne Geld dafür zu verlangen. Er wünscht sich, dass man seinen Kanal abonniert.