Morrissey verkauft Alben von Patti Smith, Bowie, Lou Reed
Bei einem Konzert seiner aktuellen Tour landeten unter anderem Patti Smith, David Bowie und Iggy & The Stooges auf seinem Merchstand – mit seiner Unterschrift.
Morrissey sorgt wieder für Aufsehen, diesmal allerdings zum Glück nicht mit rassistischen Äußerungen oder Verschwörungstheorien: Neben T-Shirts, auf denen Morrissey „Fuck the Guardian“ verkündet – der britische Sänger ist fest davon überzeugt, dass die Zeitung eine „Hasskampagne“ gegen ihn führt – gibt es auf dem Merchandising-Stand seiner aktuellen Tour auch diverse Albumklassiker zu kaufen. Morrissey hat David Bowies „Aladdin Sane“, Lou Reeds „Transformer“, Patti Smiths „Horses“ und „Raw Power“ von Iggy & the Stooges im Angebot – allerdings mit seiner Unterschrift und für 300 Dollar. Twitter-User verbreiteten die Nachricht nach seinem Konzert in der Hollywood Bowl in Los Angeles. Danebst bot der Sänger außerdem signierte Kopien seines Best-ofs und des Coveralbums „California Sun“ feil, großzügigerweise nur für 200 Dollar.
Der Ex-Sänger der Smiths sorgt seit geraumer Zeit immer wieder für Schlagzeilen wegen seiner rassistischen Aussagen und seiner Unterstützung der ultranationalistischen For-Britain-Partei Großbritanniens. Die Tatsache, dass der Guardian ihn dafür kritisiert, dass er chinesische Menschen als „Subspezies“ bezeichnet oder behauptet, nur IS-Anhänger würden Halalfleisch kaufen, sieht er als Beweis für eine großmediale Hasskampagne der „linken Medien“.
David Bowie und Lou Reed können sich über diesen jüngsten Unsinn schon nicht mehr beschweren – was Patti Smith und Iggy Pop dazu sagen, bleibt abzuwarten. Immerhin Geschmack hat Morrissey scheinbar noch. Die Auswahl der Platten ist toll, 300 Dollar sind allerdings etwas steil: Vielleicht könnte man die Alben mit dem Unterschriftenmanko für einen reduzierten Preis verkaufen, als Mängelware. Für einen Fünfer könnte man sie nehmen – man kann ja einen Sticker drüberkleben: „Fuck Morrissey“ könnte da draufstehen… jl