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„Münter & Kandinsky“: Expressive Leidenschaft und Leid

Münter & Kandinsky
Der Film „Münter & Kandinsky“ von Marcus O. Rosenmüller mit Vanessa Loibl und Vladimir Burlakov in den Hauptrollen kommt jetzt in die Kinos. (Stephanie Kulbach / ©CCC Cinema und Television)

Das Biopic „Münter & Kandinsky“ von Regisseur Marcus O. Rosenmüller zeigt eine toxische Beziehung in Münchens expressionischem Künstlerkreis.

„Münter & Kandinsky“ von Marcus O. Rosenmüller zeigt die stürmisch beginnende und fatal endende Beziehung zwischen dem russsichen Künstler Wassily Kandinsky und seiner Münchner Lebensgefährtin und Künstlerin Gabriele Münter. Da die beiden maßgeblich in der Münchner Szene des Expressionismus aktiv waren, gibt der Film auch Einblick in die Kunstszene der 1920er und 30er Jahre.

Einen Film über Gabriele Münter (Vanessa Loibl, „Disko 76“, „ZERV – Zeit der Abrechung“, „Je suis Karl“) und ihren langjährigen Lebensgefährten Wassily Kandinsky (Vladimir Burlakov, „Kleo“) zu drehen ist nicht einfach – zu viele Schwerpunkte können gesetzt werden. Regisseur Marcus O. Rosenmüller, der bisher mehr Fernsehfilme als Spielfilme drehte, hat sich in seinem Biopic für die stürmisch beginnende und fatal endende Beziehung zwischen den beiden als Zentrum der Handlung entschieden. Einstieg ist eine Szene im Jahr 1942, als Münter – längst von Kandinsky verlassen und alleine in Murnau lebend – ein weiteres Mal einen Großteil der Werke Kandinskys vor den Nazis rettet und diese viele Jahre später dem Lenbachhaus in München schenkt, wo sie auch heute noch zu sehen sind. Die Diskussionen in Schwabinger Künstlerkreisen, die heftigen Kontroversen um die Gründung der Künstlergruppe Der Blaue Reiter, die Gespräche und Verhandlungen mit Galeristen: All das zeigt der Film vor dem Hintergrund der Beziehung der beiden. Rosenmüller zeigt auch das Leiden der von Kandinsky verlassenen und geghosteten Gabriele Münter explizit: Ihre Wutausbrüche, ihr Alkoholkonsum, die zwischenzeitliche Verkümmerungen ihrer künstlerischen Kreativität und ihre mit viel Geduld zurückeroberte Ausgeglichenheit.

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