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Nathalie Baye

Sie ist eine reife Frau, witzig, charmant, lebendig, tiefgründig und wunderschön: Nathalie Baye, neben Catherine Deneuve, Isabelle Huppert und Jeanne Moreau eine der grandes dames des französischen Films. Die Ex-Frau von Johnny Halliday hat 44 Filme gedreht, darunter mit Godard und Truffaut, und besitzt eine Riege begehrter Filmtrophäen. Im April ist die Baye bei uns in zwei Filme zu sehen: in „Eine pornografische Beziehung“, für den sie in Venedig den Goldenen Löwen erhielt, und in „Salon Venus“, für den sie für den César nominiert ist. (s. auch Filmkritiken)

city.mag: Als meine Chefin mir sagte, ich solle „Eine pornographische Beziehung“ besprechen, fragte ich mich, was sie wohl von mir hielte.

Nathalie Baye: Das ging mit ähnlich, als ich das Drehbuch bekam. Dabei geht es ja nicht um Sex, sondern um Gefühle. Das Drehbuch hat mich berührt. Und nur das zählt, wenn ich mich für eine Rolle entscheide.

city.mag: Demnächst startet auch „Venus Beauté“ in Deutschland.

Baye: Da arbeite in einem Schönheitsalon. Haben Sie schon mal beobachtet, wie Frauen beim Friseur ihre intimsten Gefühle gegen die Trockenhaube anschreien, …

city-mag: Sie haben eine Tochter aus der Ehe mit Johnny Halliday. Wie bekommen Sie das hin, Beruf und Familie?

Baye: Das geht nur mit Superorganisation. Drehen ist für mich die reinste Erholung. Danach fängt die Hektik wieder an. Da ist dann Laura am Telefon und sagt, sie hat keine Lust mehr auf die Schule. Mit 16 hat man es aber auch wirklich schwer.

city.mag: Auch in der Liebe?

Baye: Gerade in der Liebe. Die Teenager glauben doch alles zu wissen, weil sie die Medien mit Informationen überschütten. Andererseits sind sie sehr romantisch . Und darum bricht mit dem ersten Liebeskummer die Welt zusammen. Ich frage mich wirklich, welcher Schriftsteller die Worte „unendlich“ und „Liebe“ zusammengebracht hat.

city.mag; Glauben sie, dass Sex Beziehungen kompliziert macht?

Baye: Seit der „Pornografischen Beziehung“ glauben alle, ich sei so was wie eine Expertin in Sachen Liebe. Ich denke, dass Frauen sich noch zu wenig zu ihren Fantasien bekennen. Sie sollten sie ebenso ausleben wie es die Mänenr tun.

Interview: Theresa Schell

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