#blackAF: Schwarzhumorige Serie auf Netflix
Böser Humor mit hohem Fremdschamfaktor dominiert in der Serie über eine afroamerikanische Familie: Produzent und Hauptfigur von „#blackAF“ ist Kenya Barris.
Die Kinder rollen mit den Augen, die Ehefrau ist komplett genervt, der unterbezahlte Assistent empört: Kenya Barris greift jeden Anlass, um seinen Auto-Fetisch, seine Goldkette und seine Bonzenwohnung mit 400 Jahren Sklaverei seiner Vorfahren zu verteidigen. Und doch nagt es an seinem Selbstbewusstsein: Schaute ihn da gerade wieder jemand mit dem Blick eines Weißen an? Hat gar die eigene Ehefrau das falsche Bewusstsein oder – Gott bewahre! – eines der Kinder? Willkommen in „#blackAF“!
#blackAF: Bei Larry David gelernt
„#blackAF“ ist nicht Kenya Barris´ erste Serie, auch „Black-ish“ war schon seine Idee. Doch jetzt spielt Barris – so wie „Seinfeld“-Mastermind Larry David in „Curb Your Enthusiasm“ – sich selbst oder zumindest einen neureichen Schwarzen gleichen Namens mit Minderwertigkeitskomplexen im Umfeld einer Familie, die voller Energie ist und ihn ständig fordert. Goldketten, schnelle Autos und Trainingsanzüge: Kein Klischee über Schwarze wird in dieser Serie nicht behandelt. Auch nicht die Frage, ob Juden Weiße sind oder nicht. Kurz: Es geht an die Grenzen des guten Geschmacks und weit drüber raus, es wird also verdammt lustig.
Mit einer einzigen Kamera gedreht
Dass die Serie ihren Helden die Würde nicht raubt, liegt an der gelungenen Balance von Handlung und Schauspiel. Die mit einer einzigen Kamera gedrehte Sitcom wechselt zwischen Handlung und Interviews mit den Protagonisten, die im Rahmen einer fiktiven Mockumentary gedreht werden. jw
#blackAF ab 17. 4. auf Netflix